Ausbau der B12: Bayerischer Bauernverband kritisiert "immensen Flächenverbrauch"

28. Juli 2020 16:53 Uhr von Julian Hartmann
Die B12 soll vierspurig ausgebaut werden. (Symbolbild)
Die B12 soll vierspurig ausgebaut werden. (Symbolbild)
Claudia Goetting

Nach wie vor halten die Vertreter des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) den geplanten Ausbau der B12 für übertrieben groß. Das teilt der BBV in einer Pressemeldung mit. Zuvor hatten sich die Ortsobmänner des Verbandes zu einer Besprechung über die derzeitige Planung zwischen Buchloe und Untergermaringen getroffen.

BBV: Lieber Lärmschutzwände statt Nutzflächenverbrauch durch Lärmschutzwälle

Laut Mitteilung sind die Ortsobmänner der Ansicht, dass in vielen Bereichen die Verkehrssicherheit auch mit wesentlich weniger Flächenverbrauch hergestellt werden könnte. So schlägt der Verband unter anderem vor, statt der geplanten Lärmschutzwälle, die bis zu neun Quadratmeter pro Laufmeter an landwirtschaftlicher Nutzfläche verschlingen, Lärmschutzwände zu bauen. Diese hätten einen deutlich niedrigeren Flächenverbrauch. Kritik erntet auch der geplante vier Meter breite Mittelstreifen. Nach Ansicht des Verbandes könnte die Durchbruchsicherung bei LKW-Unfällen auch mit anderen, flächenschonenderen Maßnahmen hergestellt werden. Bei den aktuellen Planungen habe die gesamte Trasse mit Lärmschutzwällen in manchen Bereichen der jetzt ausliegenden Plantrasse eine Breite von über 50 m.

Nicht nur Fläche für Landwirte, sondern auch für die Natur

Kreisobmann Josef Nadler betonte, dass zwar zum einen die Verkehrssicherheit und die Erschließung des Ostallgäus wichtig sei. Von einem flächensparenden Bauvorhaben könne man angesichts der aktuellen Pläne aber nicht ausgehen. Nadler kritisiert: Jeder spricht vom Flächensparen. Viele wollen aber, wenn es konkret wird, dann nichts mehr davon wissen. Sie würden offensichtlich vergessen, dass es sich hier nicht nur um Fläche für die Landwirte, sondern auch um Flächen für Natur und unsere Ernährung handle. Darüber sollten auch diejenigen einmal nachdenken, die gerne auf breiten Straßen in Urlaubsgebiete fahren wollen, aber die Anlieger entlang dieser Straßen vergessen, so Nadler.

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