Zwei Meter tief: Wanderer bricht auf Altschneefeld ein: Rettungeinsatz der Bergwacht Oberstdorf

29. Juli 2020 18:58 Uhr von Julian Hartmann
Einsatz an der Enzianhütte der Bergwacht Oberstdorf
Einsatz an der Enzianhütte der Bergwacht Oberstdorf
Foto: Bergwacht Oberstdorf privat

Am Dienstagabend ist ein Wanderer in den Oberstdorfer Bergen im Bereich der Enzianhütte beim Überqueren eines Altschneefeldes etwa zwei Meter tief eingebrochen und in einen wasserführenden Graben gestürzt. Dabei zog sich der Wanderer laut Bergwacht schwere Verletzungen am Oberschenkel zu. Gegen 19:00 Uhr alarmierten Zeugen die Bergwacht. Nach Angaben der Bergwacht Oberstdorf wurde der Rettungseinsatz durch mehrere Faktoren erschwert. Unter anderem fehlten der Bergwacht genaue Informationen über Notfallort, Verletzungsmuster und weitere Gegebenheiten. Denn der Notruf war nicht von dem in Not geratenen Wanderer abgesetzt worden. Außerdem machte eine Gewitterzelle einen Hubschraubereinsatz zunächst unmöglich.  Deshalb entschied die Bergwacht den Einsatz zweigleisig anzugehen. Ein Rettungsteam fuhr mit der Materialseilbahn zur Enzianhütte und machte sich zu Fuß auf den Weg. Die zweite Mannschaft nutzte ein "Gut-Wetter Zeitfenster", um mit einem österreichischen Rettungshubschrauber zur Einsatzstelle zu gelangen. Beide Gruppen trafen zeitgleich ein. Wegen der einsturzgefährdeten Schneebrücke musste der Verletzte aufwendig durch das Loch, durch das er gefallen war, gerettet werden. Anschließend brachten ihn die Rettungskräfte zur nahe gelegenen Enzianhütte. Der Hubschrauber Christophorus 8 flog ihn daraufhin in eine Klinik. Insgesamt waren acht Bergretter und die Besatzung des Rettungshubschraubers für vier Stunden im Einsatz.