Ortsnamen: Texas im Ostallgäu

2. August 2020 07:05 Uhr
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Ein kleiner Weiler bei Marktoberdorf trägt den ungewöhnlichen Ortsnamen 'Texas' - zumindest inoffiziell.
Ein kleiner Weiler bei Marktoberdorf trägt den ungewöhnlichen Ortsnamen "Texas" - zumindest inoffiziell.
Julian Hartmann

Nein, mit "Howdy" begrüßt sich in "Texas" im Ostallgäu niemand und Cowboyhüte sucht man dort auch vergebens. Abgesehen vom Namen hat der kleine Weiler nördlich von Bethlehem im Ostallgäu mit dem großen Bundesstaat der USA wenig gemeinsam - außer vielleicht, dass hier wie dort ein paar Kühe auf der Weide stehen. Eigentlich ist das Allgäuer "Texas" auch in unserer Sammlung von kuriosen Ortsnamen fehl am Platze. Den Namen "Texas" sucht man nämlich auf Landkarten vergebens. Der Grund: "Texas" ist nicht die offizielle Bezeichnung des Weilers. Bis zur bayerischen Gemeindereform im Jahr 1978 besaß der Weiler - der heute aus einem Bauernhof und vier Wohnhäusern besteht - nicht einmal einen eigenen Namen. Erst 1978 erhielt die kleine Siedlung dann die Bezeichnung "Kippachmoos".  "Kippachmoos" allerdings kennt im Umkreis von mehreren Kilometern allerdings auch niemand. Fragt man stattdessen allerdings nach "Texas", dann bekommt man meist eine sehr detaillierte Wegbeschreibung zu dem kleinen Weiler.  Woher also der Ortsname? Wer einen der wenigen Ostallgäuer "Texaner" fragt, der bekommt eine einfache Erklärung. Weil die Siedlung ursprünglich ja namenlos war, kam in den 1960er-Jahren jemand auf die Idee selbst ein Ortsschild zu basteln und den Weiler kurzerhand "Texas" zu taufen. Was ursprünglich als Scherz gedacht war, etablierte sich über die Jahre.