Weiterarbeiten bis März 2021, obwohl die Produktion im September eingestellt werden soll: Dieser Plan bei Voith in Sonthofen hatte die IG Metall und die Beschäftigten zunächst geärgert. Laut Carlos Gill, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Allgäu, gab es am Donnerstag ein klärendes Telefonat zwischen der Gewerkschaft und der Geschäftsleitung von Voith. Die Gewerkschaft lenkt ein.
Gegen freiwillige Weiterbeschäftigung spricht nichts
"Aus unserer Sicht als Gewerkschafter freuen wir uns immer, wenn am Standort für Arbeit und Arbeitsplätze gesorgt wird", so Gill gegenüberall-in.de. Dass die Produktion bei Voith in Sonthofen nochmal komplett hochgefahren werde, werde zwar wahrscheinlich nicht passieren, aber dass wie jetzt die Fertigungsabteilung bis März freiwillig weiterarbeiten und Mitarbeiter von anderen Voith-Standorten schulen soll, dagegen spreche nichts. "Es soll ja wohl auch eine Prämienzahlung geben, dann werden wir da nicht intervenieren", so Gill.
Nichtsdestotrotz empfiehlt die IG Metall dem Unternehmen, Sonthofen als Standort weiterhin für die Produktion von Getrieben im Auge zu behalten. Carlos Gill: "Gute Getriebe entstehen hier in Sonthofen, wir haben hier hervorragende Getriebebauer. Wenn Voith gute Getriebe will: Der Standort bietet sich an."Jetzt im Fokus: Die Zukunft der Voith-Beschäftigten
Die IG Metall hatte nach zähen Verhandlungen und Streiks mit Voitheinen Sozialtarifvertrag ausgehandelt. Die Gesamtentwicklung inklusive der Werksschließung hat die IG Metall mittlerweile akzeptiert. "Wir als Gewerkschaft, der Betriebsrat und die Mitarbeiter haben damit umzugehen. Wir wollen, dass die Menschen jetzt ihre Zukunft planen können, das muss unser Ziel sein", so Gill.