Der Allgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) hat sich bei einem Ortstermin in Hopfen am See mit Hoteliers und Gastronomen getroffen, um mit ihnen über die Folgen der Corona-Pandemie auf die Tourismusbetriebe im Ostallgäu zu sprechen. Mit dabei waren Harald Schwecke und Andreas Eggensberger vom Tourismusverein Füssen, Ralph Söhnen vom Tourismusverein Weißensee und Wolfgang Sommer vom Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband. Das erklärte Stracke in einer Mitteilung.
Tiefpunkt im Frühjahr - Stornierungswelle nach Pfingsten
Demnach sei es mit den Buchungen nach dem "pandemie-bedingten völligen Tiefpunkt im Frühjahr" für die Zeit um Pfingsten wieder deutlich nach oben gegangen. Dann habe man aber eine Stornierungswelle hinnehmen müssen, so die Gesprächsteilnehmer gegenüber Stracke. Der Grund: Das benachbarte Österreich hatte die Grenzen im Mai wieder geöffnet und zugleich damit geworben, dass auch Schwimmbäder und Wellnessbereiche wieder genutzt werden dürften. Anders als in Bayern. Dort dürfenWellness-Bereiche erst seit dem 22. Juniwieder öffnen.
Branche unterschiedlich stark betroffen
Die Corona-Pandemie hat sich unterschiedlich stark auf die Branche ausgewirkt, meinen die Unternehmer im weiteren Gespräch. So breche mit dem Ausbleiben von Reisegruppen aus dem Ausland ein wichtiges Standbein in der Region weg. Gruppen, die vor allem zum Besuch von Schloss Neuschwanstein eine Nacht lang bleiben würden, gebe es derzeit kaum noch. In der Gastronomie fehlen nach wie vor die größeren Veranstaltungen und Feste wie Hochzeiten und Betriebsfeiern. Wieder recht gut sei die Lage dagegen im Bereich der Ferienwohnungen. Momentan erlebt das Allgäu einen großen Zulauf an Urlaubsgästen. Auch viele Tagesauflügler kommen ins Allgäu. Allerdings würden Tagesauflügler nicht den Umsatz bringen wie Urlauber, die länger bleiben, so die Unternehmer.
Sorgenvoller Blick auf den Herbst
Mit Sorge richte sich der Blick der Betriebe auf den kommenden Herbst. Derzeit sei vollkommen unsicher, wie es nach dem Ende der Ferienzeit und mit Beginn der kühlen Jahreszeit weitergeht. Darum könne man auch nicht für die nächsten Wochen und Monate planen. Wegen der fehlenden Planungssicherheit sei es ein hohes Risiko, wie üblich jetzt in die Werbung für die Weihnachtsfeiertage und für Silvester einzusteigen. "Seriös kann Ihnen derzeit keiner beantworten, was Herbst und Winter bringen werden", meint Stracke zu den Unternehmern. Sorge bereitet ihm die Situation nach Rückkehr der Urlauber im September. "Wenn das Infektionsgeschehen dann beherrschbar bleibt, ist auch eine solidere Perspektive für den Winter gegeben", so der Abgeordnete.