Konzerte der britischen Band "Demented Are Go" sind normalerweise alles andere als ruhig. Die Band spielt Psychobilly-Musik, eine Mischung aus Punkrock und Rockabilly. Und bei den Konzerten geht es normalerweise richtig zur Sache (Youtube-Link): Fans, oft mit freiem Oberkörper, "wrecken" vor der Bühne, eine ähnliche Art aggressiv-kollegialer Massentanz wie der bei Punks übliche "Pogo". Das Konzert fand am Samstagabend statt, das "Wrecken" fiel flach. Die Konzerthalle des Clubs Vaudeville in Lindau war mit Biertischen und -Bänken im corona-gemäßen Abstand "bestuhlt", die Fans genossen den Auftritt von "Demented Are Go" hauptsächlich im Sitzen.
"Hauptsache, es geht überhaupt was"
Insgesamt also ein etwas skurriles Bild. Auch "Grischa" am Slap-Bass konnte sich während der ersten Lieder ein Schmunzeln gerade noch so verkneifen. Die Stimmung war trotzdem ausgelassen. Maske tragen, Abstand halten: an diesem Abend kein Problem. "Ist doch wurscht, Hauptsache es gibt überhaupt mal wieder ein Konzert", war von Besuchern zu hören.
Psychobilly-Urgestein "Sparky" zieht die Show durch
Dafür gab die Band auf der Bühne richtig Gas mit ihrem gewohnt harten und schnellen Rock'n'Roll-Sound samt Splatter-Movie-Attitude und mit ihrem charismatischen Sänger und Szene-Legende Mark "Sparky" Philips. "Sparky" gilt als eines der Urgesteine der Musikrichtung Psychobilly, die es, wie die Band "Demented Are Go", seit etwa Anfang der 80-er Jahre gibt.