Tourismus: Bilanz: Knapp 42 Prozent weniger Übernachtungen im Allgäu

30. September 2020 14:12 Uhr von Julian Hartmann
Einer der Tourismus-Magnete im Allgäu: Das Schloss Neuschwanstein.
Einer der Tourismus-Magnete im Allgäu: Das Schloss Neuschwanstein.
FelixMittermeier von Pixabay

Die Corona-Krise hat die Tourismusbranche im Allgäu schwer getroffen. Jetzt hat die Allgäu GmbH eine vorläufige Sommerbilanz veröffentlicht. Demnach liegt das Defizit bei den Übernachtungen zwischen Januar und Juli im Vergleich zum Vorjahr aktuell bei 41,7 Prozent. Damit liegt das Allgäu zumindest unter dem bayerischen Durchschnitt von über 50 Prozent. Trotz des starken Rückgangs gibt es auch Grund zur Hoffnung.

Tourismusbranche könnte mit "dunkelblauem Auge" davon kommen 

Trotz der hohen Verluste vermeldet die Allgäu GmbH auch Erfreuliches. Laut einer Umfrage in den Tourismusorten verlief der August und September gut. Auch die Nachfrage für den Oktober sei schon recht hoch. Jetzt hoffe man 2020 noch mit einem "dunkelblauen Auge" davon zu kommen. Nach Prognosen der Tourismus-Organisation könnten sich die corona-bedingten Einbußen allgäuweit bis zum Jahresende auf minus 25 bis 30 Prozent einpendeln. Von Mitte März bis Mai war der Tourismus wegen Corona zum Erliegen gekommen. Erst im Juni nahm der Tourismus wieder Fahrt auf.  Wie die Allgäu GmbH mitteilt, haben sich kleinere Betriebe, Ferienwohnungen, Urlaub auf dem Bauernhof und Camping nach dem Lockdown schneller erholt, als Hotels. Dort waren die Gäste bei den Buchungen zurückhaltender. Ein Grund hierfür sieht die Allgäu GmbH darin, dass die Allgäuer Hotels ihre Spa-Bereiche später öffnen durftenals im benachbarten Österreich.  

Viele Deutsche entdecken das Allgäu

Viele Reisende verbrachten ihren Urlaub heuer zum ersten Mal im Allgäu. Damit sank auch das Durchschnittsalter der Urlauber. "Notgedrungen verlegte man die Trekkingtour durchs Atlasgebirge in die Allgäuer Alpen", so die Allgäu GmbH. Dabei verzeichnete vor allem der Tagestourismus einen starken Anstieg. Einige Orte waren durch die vielen Tages- und Übernachtungsreisenden zeitweise überlastet - vorrangig durch Staus undParkplatzprobleme.  Über 90 Prozent der Urlauber im Allgäu kamen aus dem Inland. Von den wenigen Auslandsurlaubern kamen ein Drittel aus der Schweiz.