Nach Nestlé und Meggle: Warnstreikwelle der bayerischen Milchwirtschaft zieht nach Bad Wörishofen

2. Oktober 2020 14:30 Uhr von Redaktion all-in.de
Warnstreikwelle der bayerischen Milchwirtschaft zieht nach Bad Wörishofen (Symbolbild)
Warnstreikwelle der bayerischen Milchwirtschaft zieht nach Bad Wörishofen (Symbolbild)
Ralf Lienert

Die Warnstreikwelle in der bayerischen Milchwirtschaft rollt weiter und ist nach Nestlé in Biessenhofen und Meggle am Donnerstag nun in Bad Wörishofen angekommen. Die Friedenspflicht im Tarifkonflikt zwischen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss- Gaststätten (NGG) und dem Arbeitgeberverband der Bayerischen Ernährungswirtschaft e.V. (abe) hatte am 01. Oktober geendet. Deshalb konnten sich etwa 30 Streikende bei der Milchwerk Bad Wörishofen GmbH für die Forderung ihrer Tarifkommission stark machen. Nachdem die NGG- Tarifkommission am 10. September das Angebot der Arbeitgeberseite von 1,5 Prozent abgelehnt hatte, waren nun also Streiks möglich.

Wirtschaftliche Lage der Branche sehr gut

Die Beschäftigten machten lautstark klar, dass sie bei der Entscheidung zur Ablehnung dieses Angebotes voll hinter ihrer Tarifkommission stehen. "1,5 Prozent sind eine Frechheit für alle, die in Corona-Zeiten - auch mit Mund-Nasen-Schutz - an den Anlagen gestanden haben und dafür gesorgt haben, dass die Lebensmittelversorgung gewährleistet bleibt", sagte Joschka Ebel von der NGG auf der Streikkundgebung. Das unterstützten auch die Solidaritätsbesuche aus anderen Betrieben im Allgäu. Die wirtschaftliche Lage in der Branche sei insgesamt sehr gut. Manche Betriebe hätten in Krisenzeiten sogar ein kräftiges Plus erwirtschaften können. "Diese Branche kann es sich leisten, den Beschäftigten eine ordentliche Lohnerhöhung zu zahlen. Wer, wenn nicht die Menschen aus diesen Branchen, in denen es gut läuft, soll die Wirtschaft denn ankurbeln in solchen Krisenzeiten", fragte sich Ebel.

Weitere Streiks erwartet

Weitere Betriebe aus ganz Bayern werden wohl in den nächsten Tagen, bis zum 08. Oktober, dem Tag der zweiten Verhandlung mit Warnstreiks folgen.

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