Sieben Busreisende: Bundespolizei verhindert zwei Schleusungen am Grenzübergang Hörbranz

12. Oktober 2020 16:45 Uhr von Redaktion all-in.de
Am vergangenen Wochenende hat die Bundespolizei am Grenzübergang Hörbranz zwei mutmaßliche Schleusungen verhindert (Symbolbild).
Am vergangenen Wochenende hat die Bundespolizei am Grenzübergang Hörbranz zwei mutmaßliche Schleusungen verhindert (Symbolbild).
Bundespolizei

Am vergangenen Wochenende hat die Bundespolizei am Grenzübergang Hörbranz zwei mutmaßliche Schleusungen verhindert. Insgesamt sieben afghanische Staatsangehörige versuchten jeweils mit dem Fernbus aus Italien nach Deutschland zu gelangen, teilt die Bundespolizei in einer Meldung mit. Die Migranten mussten demnach schließlich nach Österreich zurück.

Mutter mit vier Kindern kann keine Angaben zum Reiseziel machen 

Am Sonntagmorgen kontrollierten Lindauer Bundespolizisten eine 33-jährige afghanische Busreisende mit ihren vier Kindern im Alter zwischen neun und fünfzehn Jahren. Dazu legte die Frau Reisepässe und italienische Visa vor. Diese waren aber nur noch bis Anfang November und für einen maximal dreimonatigen touristischen Aufenthalt gültig, so die Polizei.  Angaben zu ihrem Reiseziel und -zweck konnte die Frau demnach nicht machen. Der Polizei sagte sie, dass sie einige Jahre in Deutschland bleiben möchte. Die Mutter und die strafmündige Tochter erhielten Anzeigen wegen versuchter unerlaubter Einreise. Außerdem muss sich die Mutter wegen versuchten Einschleusens verantworten. Sie musste eine Sicherheitsleitung von 500 Euro und für die Kosten der Rückführung weitere 75 Euro bezahlen. 

Ehepaar "möchte Landesmann besuchen"

Schon am Samstagmorgen hatte die Lindauer Bundespolizei ein Ehepaar kontrolliert, das mit dem Bus reiste. Die beiden Afghanen wiesen sich hierzu mit gültigen Reisepässen und griechischen Aufenthaltstiteln für anerkannte Asylsuchende aus. Laut Polizei berechtigen die Aufenthaltstitel für einen dreimonatigen touristischen Kurzaufenthalt in Deutschland. Gegenüber den Polizisten gab der 31-jährige Ehemann an, dass das Reiseziel Frankfurt/Main sei. Dort wolle das Paar einen Monat lang einen Landsmann besuchen. Der 31-Jährige habe zur Finanzierung der Reise 2.300 Euro von seinem Bekannten erhalten. Nach Angaben der Polizei führte das Paar keine Rückfahrtickets oder Bankkarten mit sich. Die 24-jährige Ehefrau sagte den Beamten zudem, dass sie gern in Deutschland bleiben wollen.

Ehemann will sich in Deutschland ärztlich behandeln lassen 

Der Ehemann gab schließlich zu, dass es in Griechenland keine medizinische Versorgung für Flüchtlinge gebe und er ein Leiden an seinen Füßen hätte. Deshalb wolle er sich in Deutschland ärztlich behandeln lassen. Der Bekannte hätte die beiden Afghanen zunächst bei sich beherbergt.

Polizei macht mutmaßlichen Schleuser ausfindig 

Durch weitere Recherche gelang es den Bundespolizisten den mutmaßlichen Schleuser ausfindig zu machen. Nach Angaben der Polizei handelt es sich dabei um einen in Deutschland als Flüchtling anerkannten Afghanen. Der 23-Jährige muss nun mit einer Anzeige wegen versuchten Einschleusens rechnen.  Die Polizisten zeigten das Ehepaar wegen des Versuchs der unerlaubten Einreise und den 23-jährigen Bekannten wegen Beihilfe an. Zudem beschlagnahmten die Beamten das Handy und 2.000 Euro als Beweismittel.