Teil-Lockdown: Massive Kontaktbeschränkungen treten ab 2. November in Kraft

28. Oktober 2020 17:49 Uhr von Redaktion all-in.de
Bundeskanzlerin Angela Merkel
Bundeskanzlerin Angela Merkel
Kay Nietfeld/dpa

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich am Mittwoch Mittag mit den Ministerpräsidenten der Länder auf teils massive Maßnahmen geeinigt. Das Ziel: Die Zahl der Corona-Neuansteckungen verringern. Die deutschlandweiten Maßnahmen gelten von Montag, 2. November bis vorläufig Ende des Monats. Nach zwei Wochen solle geprüft werden, wie die Entwicklung verläuft, sagte Merkel. Besonders notwendig seien harte Auflagen zur Beschränkung persönlicher Kontakte.

Die wichtigsten Maßnahmen in Stichpunkten:

  • Über fast den ganzen November werden alle Hotels für touristische Übernachtungen geschlossen bleiben. Übernachtungen nur noch in notwendigen Ausnahmefällen.
  • Bars und Restaurants werden geschlossen, ebenso Schwimmbäder, Fitnessstudios, Freizeitparks, Theater, Kinos und ähnliche Einrichtungen.
  • Kosmetikstudios, Massagepraxen und Tattoostudios werden geschlossen.
  • Unterhaltungs- und Amateursportveranstaltungen sind untersagt.
  • Schulen, Kitas und Einzelhandel sollen im Rahmen des Möglichen offen bleiben.
  • Bürgerinnen und Bürger werden aufgefordert, auf private Reisen zu verzichten. 
  • Aufenthalt in der Öffentlichkeit nur noch mit Angehörigen aus maximal zwei Hausständen.
  • Keine privaten Feiern zuhause und in der Öffentlichkeit.
  • Außerordentliche Wirtschaftshilfe für Unternehmen bis zu 50 Mitarbeitern in Höhe von bis zu 75 Prozent des Ausfalls.

Merkel: "Die Lage ist ernst!"

Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach in der Begründung der Maßnahmen von einem "exponentiellen Anstieg" der Infektionszahlen. So habe sich beispielsweise auch die Anzahl der Corona-Patienten, die künstlich beatmet werden müssen, in den letzten Tagen verdoppelt. Sollten sich die Zahlen so weiterentwickeln, würde das Gesundheitssystem "an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit kommen", so Merkel. Im Frühjahr sei es gelungen, die Kurve abzuflachen, "und zwar allen voran durch die Bürger, ihre Vernunft und ihr solidarisches Handeln."

Söder: "Besser jetzt als zu spät"

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder begründete die schärferen Maßnahmen mit Zeitdruck wegen der steigenden Infektionszahlen. Seiner Meinung nach ist es "besser jetzt zu handeln, als zu spät". Seine Marschrichtung: "Kontakte reduzieren, Kontakte reduzieren, Kontakte reduzieren."