Krankenhauskoordinierung in der Corona-Krise: Ärztliche Leiter sollen Überlastung der Krankenhäuser verhindern

4. November 2020 15:41 Uhr von Eileen Schwaninger
Patientenströme an Kliniken werden stärker gesteuert (Symbolbild)
Patientenströme an Kliniken werden stärker gesteuert (Symbolbild)
Darko Stojanovic auf Pixabay

Bei einer Pressekonferenz am Mittwoch haben die Bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml, Staatssekretär Klaus Holetschek und Experten über das Thema "Steuerung der Patientenströme im Kampf gegen die Corona-Pandemie" informiert. Die Lage sei weiterhin sehr ernst, hohe Infektionszahlen, über 3596 Neuinfektionen im Vergleich zum Vortag habe es in Bayern gegeben. Kaum noch ein Landkreis liegt demnach unter dem 7-Tage-Inzidenzwert von 100. Um einen Höhepunkt der Infektionen zu verhindern, wurde das Instrument aus der ersten Corona-Welle wieder eingeführt.

Ärztliche Leiter sind Bindeglieder zur Krankenhauskoordinierung

Es gehe laut Huml darum, eine Überlastung der Krankenhäuser durch Covid-19-Erkrankten zu verhindern und die reguläre Versorgung aufrechtzuerhalten. Das Gesundheitsministerium habe dazu eine entsprechende Allgemeinverfügung erlassen. Die ärztlichen Leiter, angesiedelt bei den 26 Rettungsleitstellen, dienen laut Gesundheits-Staatssekretär Holetschek als Bindeglied zwischen den Krankenhäusern. Ihre Aufgabe ist die Verteilung der Patienten auf die Reha-Einrichtungen und Kliniken. Sie sollen Weisungen erteilen, verteilen und die Steuerung übernehmen.  Dr. med. Thomas Weiler von den Starnberger Kliniken wurde erneut als Ärztlicher Leiter beauftragt. Bereits zu Beginn der ersten Welle war er eingesetzt. "Durch die virale Erkrankung trifft es immer eine bestimme Anzahl an Personen die schwer daran erkranken". So müsse man, wenn es irgendwo richtig "brennt" zur Verfügung stehen und unter umständen Personen in andere Krankenhäuser verlegen. 

Katastrophenfall wie bei der ersten Welle

Die Strategien werden je nach Lage immer neu angepasst, so Huml. Ob es erneut zu solch einemKatastrophenfall wie bei der ersten Wellekommen wird, sei derzeit nicht absehbar und komme ganz auf die Lage an. 

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