Studie über Landwirtschaftliche Nutztiere: Coronavirus nicht von Hund oder Katze auf Menschen übertragbar

9. November 2020 09:16 Uhr von Eileen Schwaninger
Landwirtschaftliche Nutztiere plus Hund und Katze sind nicht mit SARS-CoV-2 infizierbar und damit keine Gefahr für Menschen. (Symbolbild)
Landwirtschaftliche Nutztiere plus Hund und Katze sind nicht mit SARS-CoV-2 infizierbar und damit keine Gefahr für Menschen. (Symbolbild)
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Wie das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft mitteilt, sind landwirtschaftliche Nutztiere nicht mit dem SARS-CoV-2 infizierbar und stellen damit keine Gefahr für den Menschen dar. Das ginge aus aktuellen Studien des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) hervor. 

Bisher keine Ansteckungen von Katzen oder Hunden auf den Menschen

Bisher gebe es auch keine Hinweise, dass sich Menschen bei Katzen oder Hunden mit dem Virus infiziert haben. Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, hat das zum Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gehörende Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, das FLI, beauftragt, Studien zur Empfänglichkeit von Tieren gegenüber SARS-CoV-2 durchzuführen.

Die Bundesministerin Klöckner informiert über folgende Ergebnisse:

Landwirtschaftliche Nutztiere

  • Die wichtigsten landwirtschaftlichen Nutztiere, wie Schweine und Hühner, sind nicht infizierbar.
  • Bei einzelnen Tieren, wie Rindern, konnte lediglich eine minimale Virusvermehrung beobachtet werden, die auch nicht an Kontakttiere weitergegeben wurde.
  • Von diesen Tieren geht demnach keine Gefahr der Übertragung des Virus SARS-CoV-2 auf den Menschen aus.

Haustiere

  • Bei Katzen, Hunden und Nerzen wurden SARS-CoV-2-Infektionen im Feld nachgewiesen und auch experimentell untersucht.
  • Bisher liegen keine Hinweise vor, dass sich Menschen bei Hunden oder Katzen mit SARS-CoV-2 infiziert haben.
  • Das FLI und das Robert-Koch-Institut geben hinsichtlich der sporadisch auftretenden Infektionen bei Katzen oder Hunden klare Handlungsempfehlungen.
  • Diese stellen sicher, dass solche Infektionen gegebenenfalls entsprechend nachverfolgt und analysiert werden können.
  • Im Juni 2020 führte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft deshalb eine Meldepflicht für Corona-Infektionen bei Haustieren ein, um Erkenntnisse über Vorkommen, Übertragung und Ausbreitung zu erhalten.
  • Das FLI beobachtet fortlaufend die Entwicklung im Tierbereich und führt kontinuierlich Studien zu weiteren wissenschaftlichen Fragen zu SARS-CoV-2 bei Tieren durch.

Nerzfarmen

  • In Deutschland spielt die kommerzielle Haltung von Nerzen keine Rolle mehr.
  • Der Eintrag von SARS-CoV-2 in Nerzfarmen durch infizierte Menschen ist mittlerweile für Nerzfarmen, beispielsweise in den Niederlanden, Dänemark, Schweden, Spanien und den USA beschrieben. Dort kommt es zur Ausbreitung in den zum Teil sehr großen Beständen (oft mehr als 10.000 Tiere) und auch zu klinischen Erkrankungen bei Nerzen.
  • Variationen der SARS-CoV-2-Genomsequenzen in Nerzen sind beschrieben worden (z. B. in Dänemark und in den Niederlanden).
  • Hinweise auf zoonotische (von Tier zu Mensch und von Mensch zu Tier übertragbare Infektionskrankheiten) Übertragungen vom Nerz auf den Menschen liegen vor.
  • Das FLI verfolgt im Auftrag des Bundesministeriums intensiv die weitere Entwicklung.