Schließung wäre "wirtschaftlich fatal": Oberallgäuer Bürgermeister wollen Öffnung der Skigebiete ab Weihnachten

3. Dezember 2020 10:31 Uhr von Julian Hartmann
Zahlreiche Oberallgäuer Bürgermeister setzen sich für die Öffnung von Skigebieten ab den Weihnachtsferien ein. (Symbolbild)
Zahlreiche Oberallgäuer Bürgermeister setzen sich für die Öffnung von Skigebieten ab den Weihnachtsferien ein. (Symbolbild)
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Bis mindestens zum 20. Dezember ist der Betrieb von Bergbahnen und Skiliften verboten. Wie es danach weitergeht, ist noch nicht endgültig beschlossen. Allerdings deutet momentan alles darauf hin, dass die Bergbahnen und Skilifte in Bayern bis in den Januar hinein stillstehen könnten. Bayerns Ministerpräsident betonte mehrfach, dass er nicht vor hat, in den Weihnachtsferien einen Betrieb der Bergbahnen und Skilifte zu erlauben.

Allgäuer Wirtschaft vom Tourismus abhängig

Bereits in der vergangenen Wochen hatte die Ankündigung zuviel Kritik geführt. Für die Bergbahnen geht es um viel. "Zwanzig Prozent des Jahresumsatzes generieren wir von Weihnachten bis Mitte Januar", sagt Jörn Homburg, Pressesprecher Oberstdorf Kleinwalsertal Bergbahnen (OK-Bergbahnen). Auch viele Allgäuer Gemeinden sind von den Einnahmen durch den Tourismus abhängig. Die Schließung von Bergbahnen wäre für das Oberallgäu "ein harter Schlag",sagt etwa Landrätin Indra Baier-Müller. Allein im Oberallgäu gibt es 46 Skigebiete. 

"Bitte lassen Sie die Skigebiete mit Beginn der Weihnachtsferien öffnen" 

Die Landrätin hat sich jetzt zusammen mit zahlreichen Oberallgäuer Bürgermeistern in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Merkel, Innenminister Seehofer, Ministerpräsident Söder, Herr Staatsminister Aiwanger gewandt. Darin bitten die Kommunalpoltiker um eine Öffnung der Skigebiete in diesem Winter mit Beginn der Weihnachtsferien.

Hygienekonzepte seien bewährt und auf den Winter angepasst

Die Bergbahnen, Skiliftbetreiber, Gastronomie und Vermietungsbetriebe für Ferienwohnungen würden bereits aus der Sommersaison über "praktizierte, bewährte und auf die Anforderungen des Winters adaptierteHygienekonzepte" verfügen, heißt es in dem Brief. Um die Einhaltung der Hygienekonzepte kontrollieren zu können, hätten die Unternehmen bereits investiert und seien in nicht unerhebliche Vorleistungen gegangen.

Der Beherbergungsbranche droht eine Stornierungswelle

"Ein nunmehr verspäteter Start in die Wintersaison oder gar ein Ausfall der Einnahmen während der Weihnachtsferien wäre touristisch wie wirtschaftlich fatal und setzt die ein oder andere Unternehmung an den Rand der wirtschaftlichen Existenz", so die Bürgermeister. Demnach habe eine Schließung der Skigebiete auch erhebliche Auswirkungen auf die Beherbergungsbranche. "Eine Absagewelle von gebuchten Winterurlauben droht und das gefährdet weitere Existenzen."In unserem Podcast erläutert Jörn Homburg, Leitung Marketing, Presse & Kommunikation bei den Oberstdorf-Kleinwalsertal-Bergbahnen, dass auch wenn in Österreich das Skifahren früher erlaubt sein sollte als in Deutschland, die Lifte im Kleinwalsertal weiter geschlossen bleiben. 

Bergbahnen Oberstdorf-Kleinwalsertal: So ist die Situation in der Corona-Krise

Diese Bürgermeister haben zusammen mit der Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller den Brief unterschrieben:

  • Dr. Sabine Rödel (Bad Hindelang)
  • Konrad Kienle (Balderschwang)
  • Christof Endreß (Blaichach)
  • Rolf Walter (Bolsterlang)
  • Toni Barth (Buchenberg)
  • André Eckardt (Burgberg)
  • Bruno Sauter (Fischen)
  • Nico Sentner (Immenstadt)
  • Martina Wilhelm (Missen-Wilhams)
  • Frank Fischer (Obermaiselstein)
  • Martin Beckel (Oberstaufen)
  • Klaus King (Oberstdorf)
  • Alois Ried (Ofterschwang)
  • Theo Haslach (Oy-Mittelberg)
  • Nikolaus Weißinger (Rettenberg)
  • Christian Wilhelm (Sonthofen)
  • Gerhard Frey (Sulzberg)
  • Eckhard Harscher (Waltenhofen)
  • Gertrud Knoll (Wertach)