Am Sonntag kommen die ersten Impfdosen: So ist der Ablauf der Corona-Impfungen im Unterallgäu

22. Dezember 2020 12:45 Uhr von Julian Hartmann
Wann die ersten Impfungen im Bad Wörishofener Impfzentrum stattfinden, ist momentan noch völlig offen.
Wann die ersten Impfungen im Bad Wörishofener Impfzentrum stattfinden, ist momentan noch völlig offen.
Julian Hartmann

Am Sonntag, 27. Dezember, sollen die ersten Impfdosen an den Unterallgäuer Impfzentren in Bad Wörishofen und Memmingen eintreffen. Dann soll auch sofort mit den Impfungen begonnen werden, die zunächst allerdings nicht im Impfzentrum stattfinden werden. Mobile Teams werden zuerst die Bewohner und Arbeiter in den Seniorenheimen im Landkreis und der Stadt Memmingen in den jeweiligen Einrichtungen impfen. Im Landkreis Unterallgäu und in der Stadt Memmingen sind das etwa 5.200 Personen. Erst danach sollen auch in den beiden Unterallgäuer Zentren Impfungen stattfinden. Wann genau ist bislang noch unklar - frühestens jedoch am 01. Januar.

Großer logistischer Aufwand 

Etwa 1.000 Impfdosen á 0,3 ml werden laut Dr. Max Kaplan am Sonntag für die beiden Impfzentren eintreffen. Wie viele Impfdosen in den Tagen danach folgen werden ist demnach noch völlig offen. Kaplan ist als Koordinierungsarzt des Impfzentrums in Bad Wörishofen für die medizinische Organisation zuständig. Er betont, dass mit den Impfungen ein großer logistischer Aufwand einhergeht. Gerade die Impfungen in den Altenheimen bringen einige Schwierigkeiten mit sich. 

Impfungen in Altenheimen 

So muss der Impfstoff auch während der Fahrt in die Altenheime gekühlt werden. Vor der Verimpfung muss der Impfstoff außerdem noch aufbereitet werden. Dabei wird der Impfstoff mit einer isotonischen Kochsalzlösung verdünnt. Der aufbereitete Impfstoff darf danach nicht mehr transportiert werden. Außerdem muss er innerhalb von sechs Stunden verimpft werden. Isotonische Kochsalzlösungen werden auch oft für Infusionslösungen verwendet. 

Logistik-Software noch nicht fertig

Nach der Erstimpfung soll 21 Tage später die Zweitimpfung erfolgen. Um besser nachverfolgen zu können, wann welche Person geimpft werden soll und wann die Zweitimpfung erfolgen muss, plant der Freistaat Bayern eine landesweit einheitliche Software. Diese Software ist allerdings momentan noch nicht einsatzbereit. Daher werden die ersten Impfungen noch in Papierform festgehalten. Dadurch steigt natürlich der Logistik-Aufwand.

So sollen die Impfungen im Zentrum ablaufen

Wer sich im Impfzentrum impfen lassen will, muss zuerst einen Termin vereinbaren. Das soll per E-Mail oder telefonisch möglich sein (E-Mail-Adresse und Telefonnummer momentan noch unbekannt). Am Impfzentrum findet dann zunächst eine Sicherheitskontrolle statt. Außerdem werde bei jeder Person Fieber gemessen, Dr. Heinz Leuchtgens, ärztlicher Leiter des Bad Wörishofener Impfzentrums. Erst danach dürfe man das Impfzentrum betreten. Im Impfzentrum wird jeder zuerst registriert. Neben dem Personalausweis muss man auch eine Anmeldebestätigung und seinen Impfpass mitbringen. Kein Muss, aber wünschenswert wären laut Dr. Jan Henrik Sperling vom Memminger Impfzentrum außerdem ein Medikamentenplan und eine Liste von Allergien, an denen die Person leidet. Nach der Registrierung werden die Personen dann über die Impfung aufgeklärt. Danach kann jeder für sich selbst entscheiden, ob er sich impfen lassen möchte oder nicht. Wenn ja, muss er eine Einwilligung unterschreiben. Medizinische Fachangestellte impfen dann in Boxen. Nach der Impfung müssen sich die geimpften Personen noch für 30 Minuten in einem Beobachtungsraum aufhalten. Danach bekommt jeder eine Impf-Bestätigung. 

Bürger aus dem westlichen Landkreis können sich in Memmingen impfen lassen

Betreiber der Impfzentren in Memmingen (Buxacher Straße 8) und in Bad Wörishofen (Gottlieb-Daimler-Straße 26) ist der Malteser Hilfsdienst Memmingen. Beim Betrieb der Zentren arbeiten der Landkreis und die Stadt Memmingen eng zusammen. So sollen sich Bürger aus dem westlichen Landkreis Unterallgäu in Memmingen impfen lassen.

Security bewacht Impfzentrum

Sowohl die Polizei als auch eine private Sicherheitsfirma kümmern sich um die Überwachung des Impfzentrums. Angestellte der Sicherheitsfirma werden rund um die Uhr das Impfzentrum bewachen. Die Polizei hat angekündigt, regelmäßig Streife zu fahren, so Doris Back, Leiterin der Abteilung Öffentliche Sicherheit und Ordnung am Impfzentrum Bad Wörishofen. Zusätzlich sollen Kameras und Bewegungsmelder installiert werden.In dieser Karte gibt es einen Überblick über die Corona-Test- und Impfzentren im Allgäu.

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