Tierschützer sind entsetzt: Jägerin erschießt gefangene Katze bei Augsburg: Allgäuer Jäger üben scharfe Kritik

10. Januar 2021 14:29 Uhr von Redaktion all-in.de
Symbolbild
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David Yeow

Ein Video, aufgenommen in einem Wald bei Augsburg, erhitzt derzeit die Gemüter. Zu sehen sein soll eine Jägerin aus dem Raum Augsburg, die eine in einer Lebendfalle gefangene Katze erschießt. Insgesamt drei Schüsse gibt die Frau ab, erst dann scheint sie sicher zu sein, dass das Tier tot ist. 

Das Video - veröffentlicht auf der Homepage der Tierschutzrechtsaktivisten von "SOKO Tierschutz" - sorgt nicht nur bei Tierschützern für Entsetzen. Auch viele Jäger können nicht nachvollziehen, dass ihre Jagd-Kollegin so gehandelt hat. Der Bayerische Jagdverband zeigt sich in einer Pressemitteilung "empört über die grausame Tötung einer Hauskatze in einer Lebendfalle" und hat den Jägerausschuss von Schwaben mit einer Untersuchung des Vorgehens beauftragt. 

Allgäuer Jäger zeigt ebenfalls Unverständnis

Auch Andreas Ruepp, der Vorsitzender des Jagdvereins Memmingen, kann das Verhalten der Frau im Video nicht nachvollziehen und sagt auf Nachfrage vonall-in.deganz klar: "Das Verhalten ist moralisch zu verurteilen!" Er selbst hätte das Tier nicht erschossen, sondern in ein Tierheim gebracht. Gleichzeitig gibt er aber zu bedenken, dass Jäger rechtlich und unter bestimmten Voraussetzungen  wildernde Katzen erlegen dürfen. Inwiefern juristische Schritte gegen die Frau eingeleitet werden können, müsse untersucht werden. 

Naturschützer kritisieren große Zahl an Hauskatzen

Ganz unumstritten sind Hauskatzen aber auch bei vielen Naturschützern nicht. Laut dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) werden allein in Deutschland rund 13 Millionen Katzen als Haustiere gehalten und bezeichnet den "Verlust von Singvögeln durch Katzen ist also höchst problematisch".