Vogelkrankheit: Schwan in Konstanz infiziert - Geflügelpest erreicht den Bodensee

12. Januar 2021 14:45 Uhr von Julian Hartmann
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Die Geflügelpest hat den Bodensee erreicht. Laut dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg konnte die Vogelkrankheit bei einem verendeten Schwan in Konstanz nachgewiesen werden. Das Ministerium stuft darum das Risiko weiterer Geflügelpestausbrüche bei Wildvögeln weiterhin als hoch ein. Bereits seit einigen Wochen wird die Geflügelpest vermehrt in Europa und Deutschland vor allem an der Nord- und Ostseeküste bei Wildvögeln und vereinzelt auch bei Nutz-Geflügel nachgewiesen. 

Keine zusätzlichen Auswirkungen auf den Landkreis Lindau

Auswirkungen auf den Landkreis Lindau hat der Fall nicht. In den letzten Monaten habe es im Landkreis keine Fälle oder Verdachtsfälle gegeben, so das Landratsamt Lindau auf Anfrage vonall-in.de. In den letzten Monaten seien dem Landratsamt außerdem keine Funde von toten Tieren gemeldet worden. Zusätzlich hatte das Veterinäramt des Landkreises bereits im November die Öffentlichkeit vor der Geflügelpest gewarnt und alle Geflügelhalter aufgerufen, die vorgegebenen Schutzmaßnahmen umzusetzen.

Fund von toten Vögeln bitte melden

Laut dem Landratsamt sollten Funde von toten Vögeln im Landkreis dem Veterinäramt unter möglichst genauer Angabe des Fundortes gemeldet werden und zwar unter der Telefonnummer 08382/270–502. Achtung: Die toten Vögel sollten nicht berührt werden, weil sonst die Gefahr der Seuchenverschleppung besteht.

Das ist die Geflügelpest

Die Geflügelpest ist eine hochansteckende Viruskrankheit, hauptsächlich bei Hühnern und Puten, für die aber auch viele andere Vögel empfänglich sind. Grundsätzlich unterscheidet man bei der Geflügelpest zwischen zwei unterschiedlichen Gruppen von krankheitsauslösenden Viren. Es gibt die sogenannten niedrig pathogenen ("wenig krank machenden") und die hoch pathogenen ("stark krank machenden") Grippeviren. Die hoch pathogenen Viren können bei Nutzgeflügel, zum Beispiel bei Hühnern oder Puten, zu hohen Tierverlusten führen. Die niedrig pathogenen Viren rufen dagegen oftmals nur geringe bis gar keine Krankheitsanzeichen hervor. Nur die Infektion mit hoch pathogenen Viren wird als Geflügelpest bezeichnet. Der verendete Schwan in Konstanz war mit hoch pathogenen Viren infiziert.