ADAC gibt Tipps: Wie fährt man am besten auf Schnee?

19. Januar 2021 15:32 Uhr von Redaktion all-in.de
Schnee und Glätte sorgen im gesamten Allgäu derzeit für schwierige Verhältnisse. (Symbolbild)
Schnee und Glätte sorgen im gesamten Allgäu derzeit für schwierige Verhältnisse. (Symbolbild)
pixel2013 von Pixabay

Schnee und Glätte sorgen im gesamten Allgäu derzeit für schwierige Verhältnisse. Momentan rät die Polizei von unnötigen Fahrten im Großraum Allgäu - von Lindau bis Marktoberdorf - dringend ab. Wer dennoch mit dem Auto unterwegs ist, sollte Vorsichtig sein. Der ADAC klärt auf, was beim Fahren im Winter beachtet werden sollte. 

Auto komplett von Schnee und Eis befreien

Auch wenn's lästig ist: Vor dem Losfahren sollte jeder sein Autokomplett von Eis und Schnee befreien. Das ist laut dem ADAC vorgeschrieben. "Nur wer eine gute Sicht hat, kann auch schnell reagieren", so der ADAC. Außerdem dürfen auch hinterherfahrende Autos nicht durch herabfliegenden Schnee oder Eis gefährdet werden. Heißt also: Eiskratzer und Auto-Schneebesen gehören jetzt in jedes Fahrzeug. Und natürlich gilt auch: Winterreifen müssen bei den derzeitigen Verhältnissen aufgezogen sein. Das ist auch gesetzlich vorgeschrieben. 

Winterreifen-Pflicht in Deutschland? Was Sie darüber wissen sollten

Folgende Tipps gibt der ADAC:

  • Geschwindigkeit anpassen und genügend Abstand zum Vordermann halten.
  • Niedertouriges Fahren im hohen Gang erleichtert das Weiterkommen auf glatten Straßen – die Reifen bauen besseren Grip auf. Deshalb bei Glätte z.B. im zweiten Gang anfahren.
  • Keine ruckartige Lenkbewegungen. Kommt das Fahrzeug auf gerader Strecke trotzdem ins Schleudern, auskuppeln, bremsen und schnell, aber gefühlvoll gegenlenken. ESP hilft beim Stabilisieren des Autos. Reagiert das Fahrzeug nicht mehr, hilft nur eine Vollbremsung.
  • Machen Sie gelegentlich eine kurze Bremsprobe auf freier Strecke, wenn keine Gefahr für andere besteht. Dadurch bekommen Sie ein Gefühl für die Straßensituation und den Bremsweg auf glatter Fahrbahn. Der kann bis zu fünf Mal so lang sein wie auf trockenem Asphalt!
  • Bei modernen Automatikautos sorgt in der Regel die Elektronik für eine gewisse Traktionskontrolle. Beim Anfahren auf Glätte sollte dennoch besonders behutsam Gas gegeben werden. Bei älteren Automatikautos für eine gefühlvolle Bremsung den Wählhebel in Stellung N schalten. So sind die Räder frei von Antriebseinflüssen.
  • Gerät das Auto in der Kurve aus der Bahn, keine hektischen Manöver versuchen, sondern kurz und fest aufs Bremspedal treten ("Bremsschlag"). Dabei am Steuer locker bleiben und nur sanft korrigieren. Meist reichen wenige km/h Tempoabbau, und das Auto ist wieder kontrollierbar.
  • Vorsicht bei schwankenden Temperaturen um den Gefrierpunkt. Jetzt kann sich die Fahrbahnoberfläche ständig verändern.
  • Ist die Fahrbahn mit Eis überzogen, etwa nach Eisregen, hilft nur eins: Auto stehen lassen, Straßendienst abwarten. Die Haftung zwischen Reifen und Straße ist gleich null. 
  • Schnee und Glätte führen oft zu langen Staus. Kalkulieren Sie besonders im Berufsverkehr längere Fahrzeiten ein.
  • Bei Kettenpflicht sollten Sie wissen, wie man Schneeketten montiert (siehe Video unten), also am besten vorher ausprobieren. Sie gehören auf die Antriebsräder (bei Allradfahrzeugen Herstellerangaben beachten). Erlaubt sind damit maximal 50 km/h.