Weil sie einen Bekannten mit einer Bratpfanne und einem Küchenmesser angegriffen haben soll, steht eine 27-jährige Memmingerin vor dem Landgericht Memmingen. Zum Prozessauftakt am Mittwoch verlas die Staatsanwaltschaft die Anklageschrift.
Streit zwischen ihrem Lebensgefährten und Nachbar
Laut einerPolizeimeldung vom Aprilwohnte die Angeklagte zum Tatzeitpunkt am 21. April 2020 in einer Memminger Unterkunft für sozial schwache Menschen. Anlass ihrer vermeintlichen Tat war wohl ein Streit zwischen ihrem Lebensgefährten und einem Nachbarn. Ihr Lebensgefährte soll in der Nacht an die Tür des benachbarten Paars geklopft haben. Der Bewohner öffnete wohl die Tür und es soll erst zu einem Streit zwischen den zwei Männern, danach zu einer Prügelei gekommen sein.
Urteil wird Anfang März erwartet
Die Angeklagte soll versucht haben, den Streit zu schlichten. Nachdem die Männer sich wieder beruhigt hatten und jeder zurück in seiner Wohnung war, wollte sich die 27-Jährige offenbar rächen. Sie klingelte bei den Nachbarn und forderte ihr späteres Opfer auf, vor die Tür zu kommen. Als er das tat, soll sie mit einer Bratpfanne auf ihn eingeschlagen haben. Mindestens einmal soll sie seinen Hinterkopf getroffen haben. Danach soll die Angeklagte ein Küchenmesser gezückt und ihrem Nachbarn gedroht haben: "Ich steche dich ab." Dieser soll entgegnet haben: "Mach doch, ich habe keine Angst." Die 27-Jährige soll daraufhin mehrmals auf den Brustbereich des Mannes eingestochen haben. Da das Messer schnell verbog, konnte sie ihm lediglich oberflächliche, leicht blutende Verletzungen zufügen. Die Staatsanwaltschaft wirft der Frau versuchten Totschlag und gefährliche Körperverletzung vor. Ein Urteil wird Anfang März erwartet.