Brauereien beklagen fehlende Coronahilfen: Offener Brief: Allgäuer Brauhaus beteiligt sich an Hilferuf

26. Februar 2021 13:30 Uhr von Lisa Hauger
Der Lockdown sorgt für massive Umsatzeinbrüche bei den Brauereien. 'Ware im Wert von vielen Millionen Euro, deren Haltbarkeitsdatum überschritten wurde, musste bereits vernichtet werden', beklagen 300 Brauereien in einem Offenen Brief an die Politik.
Der Lockdown sorgt für massive Umsatzeinbrüche bei den Brauereien. "Ware im Wert von vielen Millionen Euro, deren Haltbarkeitsdatum überschritten wurde, musste bereits vernichtet werden", beklagen 300 Brauereien in einem Offenen Brief an die Politik.
Bild von RitaE auf Pixabay

In einem Offenen Brief an die Politik machen über 300 Brauereien aus ganz Deutschland auf die angespannte Lage der Brauwirtschaft während der Corona-Krise aufmerksam. Immer mehr Brauereien, Brauereigaststätten und Fachgroßhändler geraten demnach unverschuldet in existenzielle Not und sehen sich in ihrer Existenz bedroht. Auch das Allgäuer Brauhaus in Kempten beteiligt sich an diesem Hilferuf. Die Betriebe, die den Brief unterschrieben haben, stehen für etwa 95 Prozent des in Deutschland gebrauten Bieres. 

Gravierender Umsatzeinbruch 

2020 waren bereits vier Monate lang alle Gaststätten, Restaurants, Kneipen, Bars und Hotels geschlossen. Ein Ende des zweiten Lockdowns sei nicht in Sicht, heißt es in dem Schreiben. Da die Brauwirtschaft eng mit der Gastronomie verbunden ist, hat deren Schließung auch die Brauereien hart getroffen.  "Mit den Lockdowns und dem dadurch ausgelösten Zusammenbruch des Fassbiermarktes haben die Brauereien von einem Tag auf den anderen einen maßgeblichen Teil ihres wirtschaftlichen Fundamentes verloren. Ware im Wert von vielen Millionen Euro, deren Haltbarkeitsdatum überschritten wurde, musste bereits vernichtet werden", heißt es weiter. Der Umsatzeinbruch sei umso gravierender, je stärker ein Betrieb mit dem Gastronomie- und Veranstaltungsgeschäft verbunden ist. 

Bislang kaum Hilfen 

Den "massiven Umsatzverlust" im Gastgewerbe und die Einbußen beim Export könne der geringe Flaschenbierabsatz im Handel 'nicht annähernd auffangen'. Die 1.500 Brauereien beklagen, dass sie bis auf wenige Ausnahmen ohne Hilfsmaßnahmen des Staates auskommen müssen. "Wir sprechen dabei weit überwiegend von mittelständischen und handwerklichen Betrieben, die sich oftmals seit Generationen im Familienbesitz befinden, von Brauereien, die Weltkriege, Wirtschafts- und Währungskrisen überdauert haben – und nun völlig unverschuldet vor dem Aus stehen," heißt es weiter in dem Offenen Brief.