Knapp eine Woche vor dem Start in ihr letztes Weltcup-Wochenende dürfte sich jetzt auch bei der Allgäuer Profi-Snowboarderin Selina Jörg (33) aus Sonthofen ein wenig Wehmut breit machen. Am nächsten Wochenende (20./21. März) endet die erfolgreiche Snowboard-Karriere der sympathischen Athletin. Der letzte Weltcup ihrer Karriere endet dort, wo sportlich fast alles angefangen hat: Im äußersten Süden Oberbayerns.
Sportinternat und erster Weltcup-Sieg
Mit 14 Jahren wechselte die gebürtige Allgäuerin an das Sportinternat Berchtesgaden. Ihr Ziel damals: Profi-Snowboarderin werden! Ein Vorhaben, das Selina Jörg schafft - mit viel Kampfgeist hat sich die heute 33-Jährige konstant nach oben gearbeitet. Bereits im Jahr 2003 absolvierte die damals 15-Jährige die ersten niederklassigen FIS-Rennen, 2005 folgte dann die Bronzemedaille bei der Junioren-WM und auch der erste Einsatz im Weltcup-Zirkus. Zwei Jahre später - beim Weltcup in Nendaz (2007) - schaffte Jörg dann ihren ersten Weltcup-Sieg. Gerade einmal vier Tage nach ihrem 19. Geburtstag.
Olympiateilnahmen und WM-Gold zwischen 2010 und 2019
Nach zwei Siegen bei den Deutschen Meisterschaften brachte es die Allgäuerin bis 2018 zu insgesamt drei Olympiateilnahmen. Nach den Spielen in Vancouver (2010) und Sotchi (2014) holte sich die Snowboarderin bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang (2018) die wohlverdiente Silbermedaille im Parallel-Riesenslalom. Auch bei der WM in Park City (2019) zeigte die Berufssoldatin eine überragende Leistung. Das Ergebnis: Im Finale setzte sie sich knapp gegen die Russin Natalia Sobolewa durch und holte WM-Gold.
WM-Titel 2021 und Karriereende
Nach fast 20 Jahren im Leistungssport schaffte Selina Jörg in der diesjährigen Saison gleich zwei Podiumsplätze bei der WM in Rogla. Neben Bronze im Parallel-Slalom holte sich die 33-jährige Jörg im Parallel-Riesenslalom erneut einen WM-Titel. Kurz darauf erklärt sie das Ende ihrer erfolgreichen Snowboard-Karriere. Am nächsten Wochenende wird Selina Jörg nun noch ein letztes Mal um den Sieg bei einem Weltcup-Rennen mitfahren. Und zwar dort, wo der sportliche Aufstieg begann: In Berchtesgaden. Gute Voraussetzungen für einen gelungenen Abschluss einer erfolgreichen Karriere.