Medizin: 360-Millionen-Euro-Projekt: Memminger Stadtrat beschließt Neubau des Klinikums

18. April 2021 08:31 Uhr von Julian Hartmann
So könnte der Gesundheitscampus in Memmingen am Autobahnkreuz laut den ersten Entwürfen der Generalplaner nach Fertigstellung aussehen.
So könnte der Gesundheitscampus in Memmingen am Autobahnkreuz laut den ersten Entwürfen der Generalplaner nach Fertigstellung aussehen.
©Nickl & Partner

Der Memminger Stadtrat hat einstimmig den Neubau des Memminger Klinikums beschlossen. Damit kann jetzt mit den nächsten Planungsschritten begonnen werden. Errichtet werden soll der neue "Gesundheitscampus" auf dem 15 Hektar großen Gelände am Autobahnkreuz, das die Stadt im vergangenen Jahr dem Möbelkonzern IKEA abgekauft hatte. Memmingens Oberbürgermeister Manfred Schilder bezeichnete den Beschluss als "Meilenstein in der Gesundheitsversorgung – für uns und die Region."

Förderungen von über 260 Millionen Euro möglich

Laut der Stadt Memmingen soll der Neubau nach einer groben Schätzung 360 Millionen Euro kosten. Über 260 Millionen Euro könnten demnach über Fördergelder abgedeckt werden. Gegen Ende des Jahres möchte die Stadt einen Antrag zur Aufnahme in das Krankenhausbauprogramm des Freistaates einreichen. Dann könnten auch die Kosten, Finanzierung und Umfang der Planungen genauer beziffert werden. Aller Voraussicht nach kann die Stadt auch erst nach der Prüfung des Antrags durch den Freistaat die genaue Höhe der Förderung bekannt geben.  Maximilian Mai, Vorstand des Klinikums, rechnet damit, dass im Idealfall im Frühjahr 2025 mit dem Bau begonnen werden kann. Die Inbetriebnahme wäre wohl frühestens im Jahr 2029 möglich. 

Neubau die "wirtschaftlichere und funktionell sinnvollere Lösungsvariante"

Bereits Anfang 2020 hatte sich der Stadtrat in Memmingen sich für einen Neubau des Klinikums und gegen eine Sanierung ausgesprochen. Auch die Regierung von Schwaben und das Bayerische Gesundheitsministerium kamen nach einer Prüfung zu dem Schluss, dass ein Neubau die wirtschaftlichere und funktionell sinnvollere Lösungsvariante darstelle. "Entscheidend war nicht zuletzt die beengte räumliche Ausgangssituation, die eine Sanierung nur mit enormem technischen Aufwand bei laufendem Betrieb möglich gemacht hätte", so die Stadt Memmingen.