Tourismus im Allgäu: Trotz Milliarden-Minus: Gesundheitsminister hält an Bundesnotbremse fest

18. Mai 2021 07:57 Uhr von Redaktion all-in.de
Touristische Angebote sind in weiten Teilen des Allgäus momentan nicht möglich. Wegen der Inzidenzwerte greift die Bundesnotbremse. Hotels, Gastronomie und Sehenswürdigkeiten wie das Schloss Neuschwanstein dürfen nicht öffnen.
Touristische Angebote sind in weiten Teilen des Allgäus momentan nicht möglich. Wegen der Inzidenzwerte greift die Bundesnotbremse. Hotels, Gastronomie und Sehenswürdigkeiten wie das Schloss Neuschwanstein dürfen nicht öffnen.
Benjamin Liss

Trotz Milliardenverlusten für den Allgäuer Tourismus und inzidenzunabhängigen Öffnungen in Österreich und der Schweiz wird es in vielen Allgäuer Städten und Landkreisen keine vorzeitige Öffnung von Hotels, Restaurants u.ä. geben. Wie der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek im Rahmen der Allgäu Initiativ Konferenz am Montag klar machte, halte man in Bayern weiter am Konzept der Bundesnotbremse fest. Diese habe bereits in der Vergangenheit erfolgreich zur Senkung der Inzidenzwerte beigetragen, so Holetschek im Rahmen der Konferenz. Laut der Regelung dürfen Hotellerie, Gastronomie und andere touristische Angebote erst ab einem Inzidenwert von weniger als 100 wieder den Betrieb aufnehmen. Sollte der Inzidenzwert außerdem an drei aufeinanderfolgenden Tagen über den Wert von 100 steigen, müssen die Betriebe wieder schließen. Bereits mehrfach hat der Allgäuer Tourismus eine inzidenz-unabhängige Öffnung der Betriebe für Getestete, Geimpfte und Genesene gefordert. 

Österreich macht wieder auf

Im Nachbarland Österreich dürfen Hotels, Restaurants und andere touristische Einrichtungen ab dem 19. Mai wieder öffnen - unabhängig von der jeweiligen Inzidenz. Urlaub machen kann man dort allerdings nur mit einer vollständigen Impfung, einem negativen Testergebnis oder einer Bestätigung über eine überstandene Corona-Infektion. 

Massive Verluste für Allgäuer Tourismus

Laut der Vorsitzenden der Allgäu Initiativ Konferenz, Maria Rita Zinnecker betrug die Wertschöpfung im Tourismus im Jahr 2019 etwa 3,6 Milliarden Euro und sank zuletzt auf rund 870 Millionen. Dies entspräche einem Verlust von 416.000 Euro je Stunde so Zinnecker weiter. 

Öffnungen im Landkreis Lindau

Im Allgäu ist Urlaub ab Freitag, 21. Mai, nach aktuellem Stand nur im Landkreis Lindau möglich. Dort liegt die Inzidenz seit einiger Zeit stabil unter dem 7-Tage-Wert von 100 Infektionen je 100.000 Einwohnern. Hotels, Restaurants und andere Angebote dürfen dort dann wieder geöffnet sein. In den anderen Landkreisen und kreisfreien Städten darf der Tourismus erst öffnen, wenn der Inzidenzwert von 100 an fünf aufeinanderfolgenden Tagen unterschritten wird. Am Montag lag die Inzidenz nur noch der Landkreis Unterallgäu und die Stadt Memmingen über 100.

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