2020 mehrere Einsätze täglich: So oft rückten die Rettungshubschrauber Christoph 17 und RK-2 aus

19. Mai 2021 06:09 Uhr von Lisa Hauger
Christoph 17 ist in Durach stationiert.
Christoph 17 ist in Durach stationiert.
David Yeow

Langsam startet die Tourismussaison im Allgäu wieder. Vor allem in Hinblick auf den Sommer wird in den Allgäuer Alpen wohl wieder einiges los sein. Schon vergangenes Jahr hat es während der Corona-Pandemie bereits viele Menschen in die Natur gezogen. Viele Kletterer, Wanderer und Gleitschirmflieger waren unterwegs. Doch nicht alle Ausflüge verliefen unfallfrei. Vor allem in den Sommermonaten Juli und August waren die Rettungshubschrauber Christoph 17 und RK2 häufig im Einsatz. 

Viele Einsätze im Jahr 2020 

1.500 Mal war Christoph 17 im vergangenen Jahr unterwegs. Der Rettungshubschrauber RK-2, der zur österreichischen ARA Flugrettung gehört, hatte bis Jahresende insgesamt über 1.000 Einsätze in Deutschland und Österreich.

Nachteinsätze: "Das Schicksal schläft nicht"

2020 rückte der RK-2 über 130 Mal nachts aus. Vergleichswerte gibt es nach Angaben der ARA-Flugrettung nicht, heißt es auf deren Homepage. Menschenleben gerettet haben diese nächtlichen Einsätze definitiv, so der ärztliche Leiter der ARA Flugrettung Gernot Aichinger. Denn: "Das Schicksal schläft nicht."  "Die Zahlen belegen, dass eine professionelle notfallmedizinische Versorgung aus der Luft in der Nacht nicht nur Sinn macht, sondern auch dringend notwendig ist", so der stellvertretende ARA-Geschäftsführer Andreas Grießer. 

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Mehr Einsätze trotz Corona

Christoph 17 Trotz der Corona-Pandemie gab es im Sommer 2020 mehr Einsätze als im Sommer 2019. In den Sommermonaten Juli und August 2020 hatte Christoph 17 mit jeweils über 170 Fällen im Monatsvergleich die meisten Einsätze. Diewenigsten Einsätze hatte der Rettungshubschrauber 2020 im Dezember mit 76 Stück. 

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RK-2Die ARA Flugrettung ist überrascht, dass ihre Einsatzzahlen im Vergleich zu 2019 etwas angestiegen sind. "Während der beiden Covid-Lock-Downs, die ja beide jeweils mehrere Wochen das Land zum Stillstand gebracht haben, sind unsere Einsatzzahlen natürlich deutlich zurückgegangen. Dass dieser Einbruch durch einen signifikanten Anstieg der Einsätze während der Sommermonate sowie durch die vermehrten Nachtflüge egalisiert wurde, kam auch für uns unerwartet“, erklärt ARA-Geschäftsführer Thomas Jank. Mit den "medizinischen und logistischen Herausforderungen der Krise" sei das Team demnach gut umgegangen. An keinem einzigen Tag musste die Crew Corona-bedingt ihre Operation einstellen. "Das war nur möglich, weil es gemeinsam gelungen ist, praktikable und durchdachte Covid-Sicherheitskonzepte binnen kürzester Zeit zu etablieren und diese im Einsatz perfekt umzusetzen", freut sich Jank. 

Wissenswertes über die Rettungshubschrauber

Christoph 17 ist in Durach (Oberallgäu) stationiert. Der primäre Einsatzbereich dieses Rettungshubschraubers erstreckt sich in einem Radius von etwa 50 Kilometern um Kempten. Er geht also in etwa bis Weingarten, Illertissen, Landsberg, Steingaden und Oberstdorf. Für dringende Patientenverlegungen würden auch Kliniken angeflogen, die ausserhalb dieses Bereiches liegen, heißt es auf der Homepage des Christoph 17.  DerRettungshubschrauber RK-2 ist in Reutte (Österreich) stationiert und für die Bereiche Ostallgäu, Oberallgäu, Vorarlberg, Tiroler Außerfern und Oberland und dem Bayerischen Oberland zuständig. In maximal 15 Flugminuten kann der Reuttener Notarzthubschrauber Notfallorte im Umkreis von 60 Kilometern erreichen. Die Crew besteht aus vier Personen (Pilot, Windenoperator, Flugretter, Notarzt), die, falls nötig, um weitere Spezialkräfte ergänzt werden kann (Bergretter, Fachärzte, Intensivpfleger, Hundeführer bei Lawineneinsätzen etc.).

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