Video-Interview: "eine Frechheit!": Holzpreis-Wahnsinn: Das sagen ein Zimmermann und ein Säger aus der Region

14. Juni 2021 16:19 Uhr
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Zimmermann Erich Halder bei der Arbeit.
Zimmermann Erich Halder bei der Arbeit.
Fabian Mayr

Wer aktuell bauen oder renovieren möchte, braucht in den meisten Fällen Holz. Das ist aktuell aber nicht so leicht. Die Regale im Baumarkt sind leer, die Lieferzeiten lang und die Preise astronomisch hoch. Der Holzpreis in Deutschland ist während der Corona-Pandemie um ein Vielfaches gestiegen. Doch woran liegt das eigentlich? Grund dafür ist unter anderem der hohe Export, speziell nach Amerika. Wir haben einen Säger und einen Zimmermann aus Illertissen zur aktuellen Situation befragt. Im Video beschreiben sie ihre Situation. [video]https://www.youtube.com/watch?v=a7z859O59hA[/video]

Grund: Der hohe Export, vor allem in die USA

Den Hauptgrund sehen beide im hohen Export des Holzes. Das in Deutschland angebaute Holz wird dorthin verkauft, wo das meiste Geld zu erzielen ist. Aktuell sind das die USA. Kleinere Sägereien wie das Sägewerk Held in Asch (Landkreis Neu-Ulm) müssen deshalb die Preise erhöhen, um den hohen Einkaufspreis zu decken. Trotzdem kann das Sägewerk den Ansturm aufgrund der Knappheit kaum bewältigen. Der Betrieb läuft auf Hochtouren und kann dennoch aktuell nur die Stammkundschaft bedienen. Neukunden bekommen entweder gar nichts oder sie müssen sehr lange warten. 

Handwerker bekommen Probleme 

Für die Zimmerer ist die Situation ebenfalls angespannt. Sie brauchen unbedingt Holz, um überhaupt arbeiten zu können. Sie haben also keine Wahl und müssen die hohen Preise zahlen und die langen Lieferzeiten in Kauf nehmen. Im Normalfall wird der Materialpreis 1:1 weiterberechnet. Aktuell hat das zur Folge, dass für den Endverbraucher das Bauen mit Holz immer teurer wird. Gerade kleinere und mittelständische Betriebe wie die Zimmerei Halder aus Buch bei Illertissen (Landkreis Neu-Ulm) müssen immer mehr darum kämpfen, überhaupt Aufträge zu bekommen. Sie versuchen deshalb, die hohen Holzpreise auf eigene Kosten für den Endverbraucher abzufedern. Der eigene Gewinn leidet darunter massiv. 

Es wird nicht besser!

Auch ein Blick in die Zukunft verheißt nichts Gutes. Säger Peter Held befürchtet, dass sich die Lage vorerst nicht entspannen wird. Er rechnet sogar eher damit, dass die Preise noch weiter steigen.