So verhalten Sie sich richtig: Waldbrandgefahr im Allgäu steigt auf zweithöchste Warnstufe

17. Juni 2021 10:56 Uhr von Julian Hartmann
Aktuell herrscht im Allgäu 'hohe' Waldbrandgefahr. (Symbolbild)
Aktuell herrscht im Allgäu "hohe" Waldbrandgefahr. (Symbolbild)
David Mark auf Pixabay

Die erste Hitzewelle des Jahres ist da. Dadurch ist auch die Waldbrandgefahr im Allgäu gestiegen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) stuft die Waldbrandgefahr in den Regionen um Kempten, Kaufbeuren-Oberbeuren, Memmingen und Sigmarzell (Landkreis Lindau) momentan als "hoch" ein. Das entspricht Warnstufe 4 von 5. Davon ist fast das gesamte Allgäu betroffen. Nur in Oberstdorf herrscht aktuell noch Warnstufe 3 ("mittlere Gefahr"). Mit Entspannung ist laut den Prognosen des DWD erst ab Montag zu rechnen. 

Stadt Marktoberdorf spricht Verbote aus

Wegen der hohen Waldbrandgefahr hat etwa die Stadt Marktoberdorf eine Anordnung erlassen und Verbote ausgesprochen. Von Donnerstag bis Sonntag verbietet die Stadt jede Art von offenem Feuer in allen Wald- und Forstgebieten von Marktoberdorf und deren Stadtteilen. Zu offenen Feuern zählt die Stadt auch weggeworfenen Zigaretten oder Grillstellen. In den genannten Gebieten ist in dem Zeitraum auch die Entsorgung und Ablagerung jeglicher Abfallprodukte verboten. Bei der aktuell hohen Waldbrandgefahr könnten schon kleine Zündquellen ausreichen, um starke Brände zu verursachen, so die Stadt.  

So verhalten Sie sich richtig

Laut dem Bund Naturschutz (BN) werden nahezu alle Waldbrände durch menschliche Unachtsamkeit verursacht. Der BN gibt Tipps, wie man sich bei Waldbrandgefahr richtig verhält. 

  • Bitte nicht in der Wildnis parken

Wenn Sie mit dem Auto anreisen, parken Sie in Waldnähe bitte nur auf ausgewiesenen Parkplätzen. Unter geparkten Autos entwickelt sich durch die sehr heißen Katalysatoren eine enorme Hitze, die mit Leichtigkeit trockene Gräser und Gestrüpp auf dem Boden entzünden kann. Solche Bodenbrände breiten sich gerade in den Dürremonaten schnell aus und führen immer wieder zu verheerenden Waldbränden. Zugeparkte Waldwege sind zudem für Feuerwehren im Fall eines Waldbrandes ein echtes Problem, denn so kommen sie häufig nicht schnell genug zu den gefährlichen Brandherden.

  • Ein "No Go": Rauchen im Wald

Rauchen Sie bitte nicht im Wald oder in Waldnähe. In vielen Wäldern ist das Rauchen verboten. In Berlin ist dies zum Beispiel ganzjährig der Fall. Denn: Schon winzige, glühende Ascheteilchen einer Zigarette können einen verheerenden Waldbrand auslösen. Für alle, die in der Natur rauchen, gilt bei Trockenheit ganz besonders: Nehmen Sie einen Taschenascher, eine kleine Metalldose oder ein leeres Marmeladenglas mit, schnippen Sie Ihre Asche beim Rauchen in dieses Gefäß und drücken Sie Ihre Zigaretten darin aus. Bitte niemals Zigarettenkippen aus dem Auto- oder Zugfenster werfen. Müll, egal welcher Art, hat grundsätzlich im Wald nichts verloren, sondern muss wieder mit nach Hause genommen werden. Wird Müll zurückgelassen, kann er sich zu einer Brandquelle entwickeln.

  • Auch beim Grillen gilt: Vorsicht!

Natürlich können Sie auch außerhalb des eigenen Grundstücks im Sommer den Grill anwerfen. Achten Sie jedoch darauf, dass Grillen außerhalb von Privatgrundstücken nur dort erlaubt ist, wo ein entsprechendes Schild das Grillen gestattet. Abseits der ausgewiesenen Grillplätze darf man nicht grillen. Wer den Rost auf einer Wiese oder im Wald anheizt, muss mit einer empfindlichen Geldstrafe rechnen. Bei hoher Brandgefahr ist das Grillen in der Landschaft oftmals gänzlich verboten. Wenn der Grillspaß vorbei ist, entsorgen Sie bitte die Asche in die auf Grillplätzen vorgesehenen Aschecontainer. Ist dies nicht möglich, löschen Sie die Glut mit viel Wasser und entsorgen Sie die kalte Asche in den Hausmüll. Denn Grillasche enthält viele Schadstoffe, die der Natur schaden. Daher diese bitte nicht einfach liegen lassen.

  • Sofort die Feuerwehr rufen

Wenn es doch brennt und Sie das Feuer nicht selbst löschen können, ist die Feuerwehr so schnell wie möglich zu alarmieren. Für die Brandmeldung sind folgende Informationen wichtig:

  1. Wo brennt es? – genaue Ortsangabe, markante Geländepunkte (großer Baum, Wiese oder Felsen), Brandausmaß
  2. Was brennt? – Bodenvegetation oder Baumkronen
  3. Sind Menschen oder Sachwerte (z.B. Häuser oder andere Einrichtungen) in Gefahr? 
  4. Von wo aus melden Sie den Brand? Angabe Ihrer Rückrufnummer, Aufenthaltsort, wenn möglich auf Rettungskräfte warten, damit diese eventuell zum Brandort geführt werden können.