Durch Schleuse gespült: Kinderwagen rollt bei Imst in Fluss: Wasser reißt Kleinkind (14 Monate) mit

18. Juni 2021 09:16 Uhr von Lisa Hauger
Ein Kleinkind ist in einem Kinderwagen durch eine Schleuse gespült worden. Es befindet sich in 'äußerst kritischem Zustand', so die Polizei. (Symbolbild)
Ein Kleinkind ist in einem Kinderwagen durch eine Schleuse gespült worden. Es befindet sich in "äußerst kritischem Zustand", so die Polizei. (Symbolbild)
Bild von pasja1000 auf Pixabay

Ein Kinderwagen, in dem ein 14-monatiger Jungen saß, ist am Mittwochabend bei Imst in Tirol in einen Bach gerollt und durch eine Schleuse gespült worden. Der Junge befindet sich in "äußerst kritischem Zustand", so die Polizei Tirol. 

Mutter spaziert mit Kindern und Hund 

Demnach spazierte die 39-jährige Mutter aus Österreich mit ihren beiden Söhnen (14 Monate und 2 Jahre) und ihren zwei Hunden auf einer Straße entlang des Gurglbaches Richtung Osten. Während der 2-Jährige neben der Mutter lief, schob sie ihren 14 Monate alten Sohn in einem Kinderwagen. 

Kinderwagen rollt in Fluss

Gegen 20:35 Uhr rollte der Kinderwagen in einem unbemerkten Moment von der Straße über eine Böschung direkt vor einer Schleusenanlage in den Gurglbach. Weshalb, ist derzeit noch nicht klar.  Als die Mutter das bemerkte, gab sie den Zweijährigen und die Hunde einer Passantin und sprang ihrem Sohn in den Bach hinterher. Im Bereich der Schleuse versuchte sie den Kinderwagen mit ihrem Sohn aus dem Wasser zu ziehen - ohne Erfolg. 

Fluss spült Kind und Mutter durch Schleuse

Der Fluss spülte das Kleinkind im Kinderwagen und die Mutter durch eine 30 cm hohe Schleuse. Der Kinderwagen ging zu Bruch - der 14-monatige Junge wurde aus dem Sitz gespült und abgetrieben, so die Polizei. 

Passant setzt Notruf ab

Ein 51-jähriger Zeuge aus Bosnien Herzegowina lief dem Kleinkind am Bach entlang hinterher. Währenddessen alarmierte ein 54-jähriger Österreicher Notarzt und Sanitäter.   Knapp 400 Meter nach der Schleuse konnten der 51-Jährige und ein eingetroffener Polizist den im Bach treibenden Jungen aus dem Wasser bergen. Sanitäter und Notarzt begannen sofort mit der Reanimations-Maßnahmen. 

Junge in "äußerst kritischem Zustand"

Auch die Mutter wurde völlig erschöpft aus dem Wasser geborgen und erstversorgt. Ein Notarzthubschrauber flog den kleinen Jungen nach der Reanimation in "äußerst kritischem Zustand" in eine Klinik nach Innsbruck. Auch die Mutter kam in diese Klinik. 

Zahlreiche Einsatzkräfte vor Ort 

Um zu klären, wie genau es zu dem Unfall kommen konnte, sind noch weiterer Erhebungen notwendig, teilt die Polizei weiter mit. Im Einsatz waren: Die Feuerwehr Imst mit 70 Einsatzkräften und acht Fahrzeugen, das Rote Kreuz mit sieben Einsatzkräften und drei Fahrzeugen, die Besatzung des Notarzthubschraubers, ein Bediensteter der Stadtpolizei Imst, zwei Polizeistreifen und ein Polizeidiensthundeführer.