Fünf Unfälle allein in Oberstdorf: Schnee und Glätte sorgen für Chaos auf Allgäuer Straßen

1. Februar 2022 14:31 Uhr von Redaktion all-in.de
Bei winterlichen Straßenverhältnissen ereigneten sich im Allgäu am Montag zahlreiche Verkehrsunfälle. (Symbolbild)
Bei winterlichen Straßenverhältnissen ereigneten sich im Allgäu am Montag zahlreiche Verkehrsunfälle. (Symbolbild)
Eileen Schwaninger

Schnee und Glätte haben am Montag für zahlreiche Verkehrsunfälle im Allgäu gesorgt. Im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West gab es zwischen Montag, 18 Uhr und Dienstag, 8 Uhr 28 Unfälle, so die Polizei gegenüber all-in.de.

Fünf Unfälle im Dienstgebiet der Polizei Oberstdorf

Allein im Dienstgebiet der Polizei Oberstdorf kam es zu fünf Unfällen. Schon gegen 13 Uhr kam in der Ludwigstraße ein 52-jähriger Autofahrer auf die Gegenfahrspur und krachte in das Auto eines 33-Jährigen. Um 17:20 Uhr fuhr eine 21-jährige Autofahrerin vor dem Geigerkreisel auf ein Auto, das vor dem Kreisverkehr wartete, auf. Ihr Bremsmanöver war auf der glatten Straße erfolglos. Gegen 18:30 Uhr kam ein 21-Jähriger zwischen dem Kleinwalsertal und Oberstdorf rechts von der Straße ab und blieb im abschüssigen Gelände stecken. Der nächste Unfall ereignete sich gegen 19:15 Uhr wieder am Geigerkreisel. Ein 57-Jähriger fuhr auf ein verkehrsbedingt wartendes Auto auf. Diese wurde durch den Zusammenstoß und die glatte Fahrbahn auf ein davor wartendes Fahrzeug geschoben. Wenige Fahrzeuge dahinter kam es kurze Zeit später wieder zu einem Auffahrunfall. Zwei Autos stießen dabei zusammen. Insgesamt entstand bei den Unfällen im Dienstgebiet der Polizei Oberstdorf ein Sachschaden von insgesamt etwa 40.000 Euro. Verletzt wurde glücklicherweise keiner. Gegen zwei Unfallverursacher wurde ein Bußgeldverfahren, wegen nicht an die Straßenverhältnisse angepasster Geschwindigkeit eingeleitet. Diese Autofahrer müssen mit einem Bußgeld in Höhe von 145 Euro rechnen.

Autofahrerin in Bolsterlang mit Sommerreifen unterwegs

In Bolsterlang verlor eine 32-Jährige gegen 12:30 Uhr auf schneebedeckter Fahrbahn die Kontrolle über ihr Fahrzeug. Laut Polizei hatte sie ihre Geschwindigkeit nicht an die Wetterverhältnisse angepasst. Ihr Auto drehte sich und kollidierte mit einer Verkehrsinsel. Die 21-Jährige und ihre beiden Kinder blieben unverletzt. Am Auto entstand ein Sachschaden im unteren vierstelligen Bereich. Bei der Unfallaufnahme stellten die Beamten fest, dass das Auto mit Sommerreifen ausgestattet war. Die 32-jährige Frau erwartet nun eine Bußgeldanzeige.

Autofahrer rutscht in Nesselwang in Hauseingang

Gegen 17 Uhr verwandelte sich die Steigung an der Marktoberdorfer Straße in Nesselwang regelrecht in eine Rutschbahn. Mehrere Fahrzeuge kamen aufgrund der spiegelglatten Fahrbahn die Steigung nicht mehr hoch. Ein 49-jähriger Autofahrer rutschte beim Bergabfahren gegen ein Wohnhaus und beschädigte dabei eine Holzwand an einem Hauseingang. Obwohl das Auto mit Winterreifen ausgerüstet war und nur sehr langsam unterwegs war, konnte der Fahrer den Unfall nicht mehr vermeiden. Die Bewohner kamen mit dem Schrecken davon. Es entstand ein Gesamtschaden von etwa 4.000 Euro. Im Ortsbereich von Nesselwang kam es aufgrund des Wetterumschwungs an anderen Steigungen zu etlichen Verkehrsbehinderungen mit liegengebliebenen Fahrzeugen.

10.000 Euro Schaden bei Unfall in Seeg

Ein 21-jähriger Autofahrer beschädigte Montagnacht am Schwaltenweiher einen Leitpfosten und ein Verkehrsschild. Er war bei winterlichen Straßenverhältnissen zu schnell unterwegs und geriet in einer Kurve nach links von der Fahrbahn ab. Bei dem Verkehrsunfall wurde das Auto beschädigt und musste abgeschleppt werden. Der Schaden wird auf etwa 10.000 Euro geschätzt. Der Fahrer wird wegen des Verstoßes angezeigt. Ihn erwartet ein Bußgeld.

Sattelzug rutscht bei Vöhringen in Leitplanke

Am frühen Dienstagmorgen versuchte ein 31-Jähriger mit seinem Sattelzug bei Vöhringen die Steigung der Kreisstraße NU 14 in Richtung Autobahn zu befahren. Trotz Winterreifen drehten am Anstieg die Räder auf der winterglatten Fahrbahn durch und der Mann rutschte mit seinem Fahrzeug nach links in die Leitplanken. Dort kam er nicht weiter vorwärts. Die Polizei musste die Gefahrenstelle absichern und sperrte die Kreisstraße kurzzeitig. Der 31-Jährige verständigte seinen Chef, der mit Schneeketten kam. So konnte der Sattelzug den Anstieg bewältigen und die Fahrt fortsetzen. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen ist bei dem Vorfall kein Sachschaden entstanden.

Deutscher Wetterdienst empfiehlt Autofahrten zu vermeiden

Erneut gibt es im Allgäu eineUnwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Im Zeitraum zwischen Montag 8:00 Uhr und Mittwoch 18:00 Uhr warnt der DWD vor starkem Schneefall im Oberallgäu. Im Ostallgäu gilt diese Warnung sogar bis Donnerstag um 6:00 Uhr. Im Landkreis Lindau wird bis Dienstag 21:00 Uhr gewarnt. Hinzu kommt eine weitere Unwetterwarnung vor starken Schneeverwehungen, die in den drei Landkreisen und in der Stadt Kempten bis Mittwoch um 12:00 Uhr gilt.