1.000 bis 1.200 Geflüchtete im Ostallgäu: Landrätin Zinnecker fordert gerechte Verteilung von Ukraine-Flüchtlingen

30. März 2022 13:48 Uhr von Redaktion all-in.de
Landrätin Maria Rita Zinnecker fordert eine gerechte Verteilung der Ukraine-Flüchtlinge auf die einzelnen Landkreise und kreisfreien Städte.
Landrätin Maria Rita Zinnecker fordert eine gerechte Verteilung der Ukraine-Flüchtlinge auf die einzelnen Landkreise und kreisfreien Städte.
Svenja Moller

"Jeder Flüchtling muss anerkannt und angerechnet werden", sagte Ostallgäus Landrätin Maria Rita Zinnecker (CSU) in der Sitzung des Kreisausschusses am vergangenen Freitag. Es könne nicht sein, dass nur die staatlich zugewiesenen Flüchtlinge gezählt werden und die, die selbstorganisiert anreisen beziehungsweise von privaten Initiativen geholt werden, das Problem der Kommunen bleiben würden. Es ginge schließlich auch um Unterstützungsleistungen im Anschluss. Damit forderte Zinnecker eine gerechte Verteilung der Ukraine-Flüchtlinge auf die einzelnen Landkreise und kreisfreien Städte. Zudem brauche es laut Zinnecker funktionierende Verteilungsstrukturen auf Bundesebene. Das sei ein Gebot des fairen Umgangs mit den Kommunen und Hilfsorganisationen. Bereits mehrfach war im Ostallgäu eine Ankunft von Flüchtlingen angekündigt gewesen, die dann doch nicht ankamen, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamts Ostallgäu. Um die Kommunen zu entlasten, müssten Bund und Länder außerdem mit Programmen insbesondere für Kita-Plätze sowie mit zusätzlichem Personal für Kitas und Schulen reagieren. Gleichzeitig müssten mit dem Ziel, den Flüchtlingen schnell den Zugang zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen, Integrationsangebote verstärkt werden.

Im Ostallgäu halten sich wohl 1.000 bis 1.200 Ukraine-Flüchtlinge auf

Nach Schätzung des Landratsamtes halten sich im Ostallgäu aktuell zwischen 1.000 und 1.200 Geflüchtete aus der Ukraine auf. Über 600 Flüchtlinge sind offiziell registriert worden. "Während wir in der Anlaufstelle am Landratsamt anfangs 15 bis 20 Registrierungen am Tag durchgeführt haben, schaffen wir nun zwischen 50 und 60 Registrierungen", so Zinnecker. Zinnecker bedankte sich bei allen, die sich mit ihrem Engagement dafür einbringen, die Situation zu bewältigen. Um bei der Übernahme von Unterbringungskosten die Belastung für alle Seiten zu minimieren, ist es aus Zinneckers Sicht nötig, insbesondere in diesem Bereich die Bürokratie so gering wie möglich zu halten.