Ausbau zur Allgäu-Autobahn: BUND fordert Stop für den "Klimakiller" B12

4. April 2022 12:47 Uhr von Cathrin Conradi
Den sofortigen Stopp der Planungen zum Ausbau der B12 fordert der BUND Naturschutz in Bayern e.V.
Den sofortigen Stopp der Planungen zum Ausbau der B12 fordert der BUND Naturschutz in Bayern e.V.
Matthias Becker

Der geplante Ausbau der B12 zur Allgäu-Autobahn ist nach Berechnungen des Bundesverkehrsministeriums das zweitschädlichste Straßenbauprojekt in Bayern. Der BUND Naturschutz in Bayern e.V.  (BN) fordert deshalb den sofortigen Planungsstop.

Zweifelhafte Ehre für die B12

Der geplante, vierspurige Ausbau der Bundesstraße zwischen Kempten und Buchloe wird nach Berechnungen des Bundesverkehrsministeriums für mindestens jährlich knapp 25.000 Tonnen zusätzlichen CO2-Ausstoß verantwortlich sein. Nur der Ausbau der A8 zwischen München und Salzburg wird bayernweit als noch klimaschädlicher beurteilt. Das geht aus einer Mitteilung des BN hervor.

Offener Brief an Bundesverkehrsminister

Die BN-Kreisgruppen Ostallgäu-Kaufbeuren und Kempten-Oberallgäu haben sich daher in einem offenen Brief an Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing und die Abgeordneten des Verkehrsausschusses des Deutschen Bundestages gewandt, um über die Klimaschädlichkeit des Projektes zu informieren.

Besonders negative Klimabilanz

"Da der B12-Ausbau zwischen Buchloe und Kempten eine besonders negative Klima-Bilanz aufweist, müssen die Planungen sofort beendet werden", fordert BN-Landesbeauftragter Martin Geilhufe. Thomas Reichart, Vorstandsmitglied der BN-Kreisgruppe Ostallgäu-Kaufbeuren erklärt, dass sich die Bilanz zusammensetze aus der grauen Energie, die durch den Bau der neuen Allgäu-Autobahn entstehe, und aus dem zusätzlichen Energieverbrauch, der durch mehr und schnellere Fahrzeuge verursacht werde. Noch nicht berücksichtigt seien Emissionen, die durch Eingriffe in Kohlenstoffsenken – z.B. Boden, Wald etc. – entstehen. Reichart befürchtet: "Die Zahl wird real wohl noch höher ausfallen."