Symptome, Aussichten und Linderung: Aktuelle Belastung durch Pollen im Allgäu: Die Leidenszeit von Allergikern hat begonnen!

12. April 2022 17:04 Uhr von Josef Brutscher
Eine Frau hält sich mitten in einem blühenden Feld ein Taschentuch vor die Nase. (Symbolbild)
Eine Frau hält sich mitten in einem blühenden Feld ein Taschentuch vor die Nase. (Symbolbild)
picture alliance / Friso Gentsch/dpa | Friso Gentsch

Mehr als 15 Prozent der Bevölkerung in Deutschland, also über zwölf Millionen Menschen, sind laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) Pollenallergiker - Tendenz weiter steigend.  Dass die Pollen- und somit auch die Heuschnupfen-Saison begonnen hat, haben einige der Pollenallergiker in Deutschland und dem Allgäu schon zu spüren bekommen. Welche Pollen aktuell Probleme bereiten, was für Heuschnupfen-Symptome bei einer solchen Allergie auftreten und wie man sich Linderung verschaffen kann, erfahren Sie hier.

Pollenflug-Kalender für das ganze Jahr

Im folgenden Pollenflug-Kalender finden Heuschnupfen-Geplagte und Allergiker die Aktivitäten der Pollen der einzelnen Pflanzen über das Jahr verteilt. 

Legende: 
  • Gelb: Schwacher Pollenflug möglich
  • Orange: Mäßiger Pollenflug möglich
  • Rot: Starker Pollenflug möglich

(Daten aus den Jahren 2013-2021 von wetteronline.de für Kempten)

Aktueller Pollenflug im Allgäu

In Deutschland gibt es acht Pollenarten, die bei Betroffenen vorwiegend Allergien auslösen. Unter den allergologisch bedeutsamsten Pflanzen sind dem DWD zufolge vor allem Pollen von Frühblühern wie der Hasel, der Erle, der Birke und der Esche. Hinzu kommen Beifuß und Ambrosia, sowie Roggen und Gräser. Während die Blütezeit von Hasel und Erle für dieses Jahr schon wieder weitestgehend vorbei ist, sind Roggen und Gräser gerade schwer im Kommen. Birke und Esche hatten ihre Hauptsaison bereits im April. Allerdings können auch diese Pflanzen gerade noch Allergien auslösen.  Beifuß und Ambrosia belasten Allergiker momentan noch nicht. Die Pollen dieser Pflanzen haben ihre Blütezeit erst noch.

Symptome einer Pollenallergie

Bei Menschen, die unter einer Pollenallergie leiden, äußert sich diese meistens mit folgenden Symptomen: Niesattacken, eine laufende Nase (Fließschnupfen), eine verstopfte Nase, juckende, brennende oder tränende Augen, sowie Juckreiz oder Brennen im Hals, an der Rachenschleimhaut und manchmal auch im Bereich der Ohren gehören zu den Auswirkungen, mit denen Allergiker zu kämpfen haben. Auch Bindehautentzündungen, Hautreaktionen und Asthma können in Verbindung mit einer Allergie stehen. Ebenso wie Kreuzreaktionen mit bestimmten Nahrungsmitteln.

Das hilft gegen die Pollenallergie

Menschen die von einer Allergie geplagt werden, können mit verschiedenen Hilfsmitteln versuchen sich Linderung zu verschaffen: Medikamente sind weit verbreitet und können natürlich helfen. Salben, Nasentropfen und Augentropfen mit Wirkstoffen wie Azelastin und Levocabastin, sowie Asthma-Sprays sind ohne Rezept in Apotheken erhältlich, nebenwirkungsarm und vergleichsweise effektiv.  Allerdings gibt es auch Hausmittel, mit denen Allergien behandelt werden können: Zum Beispiel aktiviert eine Tasse warmer Tee mit Zitrone und Honig am Morgen die Flimmerhärchen in der Nase, die Pollen und Staub den Zugang zu den Bronchien verwehren. Weil diese Härchen bei Allergikern oft ein wenig träge sind, kann man so relativ leicht nachhelfen. Tee- oder Gewürzsorten wie Salbei, Fenchel oder Anis wirken hier gut, weil sie die stimulierende Wirkung verstärken.  Abgesehen von Medikamenten und Hausmitteln können Betroffene zusätzlich einiges tun, um Beschwerden zu verringern oder sogar zu vermeiden. Damit Pollen nicht ins Schlafzimmer kommen, sollte man die Fenster dort geschlossen halten. Wer allerdings nicht auf Frischluft verzichten möchte, kann sich ein Pollenschutzgitter für das Fenster zulegen. Außerdem sollten Pollenallergiker größere körperliche Belastungen vermeiden, zumindest wenn die entsprechenden Pollen am stärksten umherfliegen.  Weiterhin empfiehlt es sich, die Haare am Abend vor dem Schlafengehen zu waschen. Das befreit die Haare von den lästigen Pollen. Auch die Bettwäsche sollten Allergiker regelmäßig waschen und danach nicht im Freien trocknen. Dasselbe gilt für die Kleidung. Die Klamotten sollte man zudem nicht im Schlafzimmer ausziehen und nach Möglichkeit recht bald waschen.  Ein weiterer Tipp: Auch beim Autofahren kommen Pollen in hohen Konzentrationen durch offene Fenster oder die Lüftung ins Fahrzeuginnere. Für Menschen, die viel mit dem Auto unterwegs sind, lohnt sich deshalb möglicherweise der Einbau eines Pollenfilters.