Betrugsmasche: Betrüger zocken Seniorin aus dem Unterallgäu ab - 125.000 Euro weg!

15. April 2022 15:00 Uhr von Redaktion all-in.de
Unbekannte haben eine Seniorin um 125.000 Euro betrogen. (Symbolbild)
Unbekannte haben eine Seniorin um 125.000 Euro betrogen. (Symbolbild)
Anna Shvets von Pexels

Am Donnerstag haben Unbekannte eine Seniorin aus dem Landkreis Unterallgäu um 125.000 Euro betrogen. Wie die Polizei berichtet, erhielt die Frau einen Anruf von den Betrügern. Diese gaben sich im Verlauf der Tat als Anwalt, Staatsanwalt sowie als falscher Polizeibeamter aus und behaupteten, dass die Tochter der Seniorin einen Unfall hatte und Schuld am Tod einer Person sei. Die Tochter werde in Haft genommen, wenn nicht eine Kaution in Höhe von 90.000 Euro sowie Schadensersatz in Höhe von 75.000 Euro bezahlt würde. Diese Geschichte war natürlich frei erfunden. Es gelang den Betrügern, die Seniorin und eine anwesende Bekannte über mehrere Stunden so massiv unter Druck zu setzen, dass die beiden Frauen den Betrug nicht sofort durchschauten. Die Bekannte ließ sich von den Tätern ebenfalls überzeugen und bot der Seniorin an, diese beim Aufbringen des geforderten Geldes zu unterstützen.

Schmuck und Geld an Betrüger übergeben

Gegen 14 Uhr übergab die Seniorin auf dem Parkplatz des Sportzentrums in der Hühnerbergstraße in Memmingen Schmuck im Wert von etwa 30.000 Euro in einer Plastikdose an einen der Täter. Dieser soll etwa 1,85 Meter groß, ca. 35 Jahre alt schlank und unscheinbar gewesen sein. Der Mann habe sich zu Fuß genähert und auch wieder entfernt. Die Bekannte der Seniorin wurde von den Betrügern nach Lindau dirigiert. Auf dem Parkplatz des Verbrauchermarktes Lidl in der Kemptener Straße übergab sie zwischen 17:10 Uhr und 17:35 Uhr etwa 95.000 Euro in einem Umschlag an einen der Täter. Die Person soll über 1,80 Meter groß, dunkelhaarig und eventuell osteuropäischer Herkunft gewesen sein. Darüber hinaus habe die Person eine FFP2-Maske, eine blaue Bomberjacke und eine dunkle Jeans getragen. Sie habe sich zu Fuß genähert und im Nacken eine Tätowierung gehabt. Erst nach der Übergabe des Schmucks und des Geldes kamen den beiden Frauen Zweifel an der Geschichte und sie entschlossen sich, Anzeige zu erstatten. Die Kriminalpolizeiinspektion bittet die Bevölkerung dringend um Hinweise. Wer hat an den Örtlichkeiten an denen das Geld übergeben wurde relevante Wahrnehmungen gemacht? Hinweise nimmt die Kriminalpolizei Memmingen unter 08331/100-0 entgegen.

Das rät die Kripo Memmingen

  • Geben Sie am Telefon nie Auskunft über Vermögensverhältnisse; Behörden fordern Sie auf solche Weise nicht zur Herausgabe von Bargeld auf.
  • Setzen sie Familienangehörige und Nachbarn über dies Vorgehensweisen der Täter in Kenntnis.
  • Sie erhalten keine Anrufe von der Notrufnummer 110.
  • Legen Sie bei einem solchen Anruf auf und rufen Sie bei dem geringsten Zweifel den Polizeinotruf 110.
  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und lassen Sie keine unbekannten Personen in Ihre Wohnung.

Polizei-Pressesprecher im Podcast

Telefonbetrug, Enkeltrick, falsche Polizeibeamte, Love Scamming: Holger Stabik, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd-West, bestätigt imPodcast auf all-in.de, dass sich in letzter Zeit die Betrugsversuche häufen. Er erklärt, mit welchen ausgeklügelten und hochprofessionellen Methoden Betrugsbanden versuchen, die Menschen abzuzocken.