Infizierter Fuchs muss getötet werden: Fuchsräude bei Sonthofen: Darauf sollten Hundehalter achten

25. April 2022 11:55 Uhr von Benjamin Liss
Ein schwer an Fuchsräude erkranktes Tier wurde am G'hau-Spielplatz bei Sonthofen aufgefunden.
Ein schwer an Fuchsräude erkranktes Tier wurde am G'hau-Spielplatz bei Sonthofen aufgefunden.
Tierschutzverein Sonthofen

Wie schon in den vergangenen Jahren gibt es auch heuer wieder die Fuchsräude im Allgäu. Die hochansteckende Milbeninfektion kommt vor allem bei Füchsen vor. So wurde am vergangenen Wochenende ein schwer erkrankter Fuchs am Illerdamm bei Sonthofen gefunden. "Wir haben einen schwer an Räude erkrankten Fuchs an der Iller bei Sonthofen aufgefunden. Das Tier musste durch einen Jäger von seinem Leiden erlöst werden", so die zweite Vorsitzende des Tierschutzverein Sonthofen Heike Dosch.

Fuchsräude nichts Neues im Allgäu

Doch die Krankheit ist im Allgäu nichts Neues, sagt der Ranger des Naturpark Nagelfluhkette Florian Heinl. "Die Häufigkeit der Krankheit ist abhängig von der Menge der Füchse. Die Bestände verändern sich meistens in Zyklen in Abhängigkeit des Nahrungsangebotes. Das heißt, wenn es wenig Nahrung gibt (z. B. Mäuse), sinkt die Population der Füchse. Bei wenig Füchsen tritt auch die Räude weniger häufig auf, da eine Ansteckung weniger wahrscheinlich ist. Bei einer höheren Populationsdichte steigt die Wahrscheinlichkeit für Ansteckungen."

Fuchsräude führt innerhalb von drei Monaten zum Tod

Sollte sich ein Fuchs mit Räude anstecken, führt die Krankheit innerhalb von drei Monaten zum Tod des Tieres. Auch Haustiere können sich mit den Milben infizieren. Dazu reicht oft schon der Kontakt mit einem Fuchsbau oder mit den Hinterlassenschaften von Füchsen. Zum Schutz der Haustiere sollten Hunde deshalb an der Leine geführt werden, um eine Infektion zu vermeiden. Findet man ein erkranktes Tier, sollte man den zuständigen Jäger oder den Tierschutzverein verständigen. Diese kümmern sich dann um den befallenen Fuchs.

Keine Panik bei einer Infektion

Weshalb gerade im Frühjahr viele Füchse mit Räude gesichtet werden, hat einen einfachen Grund. "Die Krankheit ist das ganze Jahr über präsent. Im Frühjahr kann es zu häufigeren Sichtungen kommen, da die Tiere aufgrund ihrer Paarungszeit im Januar und Februar mehr Kontakt zu Artgenossen haben und sich leichter anstecken können", so Ranger Florian Heinl. Sollte sich der eigene Hund mit Fuchsräude infizieren, ist das noch kein Grund zur Panik. "Sollte es zu einer Erkrankung kommen, so gibt es zuverlässige Präparate zur Behandlung, welche die Parasiten abtöten", so Heike Dosch vom Tierschutzverein Sonthofen.