Fußball-Bildergalerie: FC Memmingen verliert trotz Führung wichtiges Spiel gegen den TSV Aubstadt

30. April 2022 15:10 Uhr
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Der FC Memmingen hat das Heimspiel gegen den TSV Aubstadt mit 2:3 verloren.
Der FC Memmingen hat das Heimspiel gegen den TSV Aubstadt mit 2:3 verloren.
Siegfried Rebhan

320 Kilometer sind es von Aubstadt nach Memmingen. Eine Fahrt, die der FC Memmingen in der Regionalliga Bayern in der kommenden Saison liebend gerne wieder antreten würde. Ob es dazu kommt, werden die kommenden Wochen zeigen. Denn erst einmal hat der TSV Aubstadt mit einem 3:2 Auswärtssieg selbst die lange Heimreise aus dem Allgäu feuchtfröhlich angetreten und die Gastgeber in noch größere sportliche Not gestürzt.

Rote Karte für Kapitän Dausch

Dass der Siegtreffer von Aubstadt vor knapp 700 Zuschauern in der 85. Minute nicht nur aus Sicht von FCM-Trainer Fabian Adelmann irregulär fiel, war noch nicht der unrühmliche Schlusspunkt eines gebrauchten Freitagabends aus Sicht der Hausherren. Kapitän Martin Dausch, der zuvor beim 2:3 zuvor vom Torschützen Michael Dellinger gefoult wurde, ließ sich kurz vor dem Abpfiff zu einem Frustfoul hinreißen, sah Rot und wird nun wohl in den entscheidenden letzten drei Punktspielen fehlen. Die einhellige Meinung: Es war ein Bärendienst, denn das darf einem so erfahrenen Spieler eigentlich nicht passieren.

FC Memmingen führt nach 9 Minuten

Zuvor war Dausch unermüdlicher Antreiber der jungen Mannschaft, servierte dem anderen Routinier Dominik Stroh-Engel schon früh einen Freistoß auf dem Kopf, den der 36-jährige einnickte (5. Minute). Die treuen FCM-Fans jubelten und rieben sich verwundert die Augen, als es nach neun Minuten dank Lars Gindorf mithilfe des Pfostens schon 2:0 stand. Mit Toren hatte der FCM nach der Winterpause bislang arg gegeizt, nur vier Erfolge gelangen insgesamt in elf Partien.

Aubstadt unbeeindruckt

„Wir sind vor dieser Führung wohl selbst erschrocken“, war es für Adelmann unverständlich, warum der Zwei-Tore-Vorsprung keine Sicherheit gab und am Ende noch verspielt wurde. „Wovor haben wir Angst?“, fragte der Coach seine Jungs in der Halbzeitpause. Es muss aber auch angemerkt werden, dass sich die technisch versierten Gäste auch von dem vermeintlich klaren Rückstand unbeeindruckt zeigten, durch Dellinger in der 19. Minute zum 1:2 Anschluss kamen und das Heft in der Hand behielten. Sie wollten – den Schlager nächsten Freitag zuhause gegen Bayern München II und das Pokalfinale am 21. Illertissen vor der Brust – einfach ihren starken Lauf fortsetzen und sind jetzt Tabellenfünfter.

Gräser patzt

Adelmann stellte im Laufe des Spiels hinten auf eine Fünfer-Kette um, wohlwissend um die Aubstädter Ergebnisse der vergangenen Wochen. Wer gegen den TSV zu offensiv ausgerichtet war, lief ins offene Messer. In der zweiten Hälfte kamen die Memminger zunächst couragiert aus der Kabine, aber Aubstadt machte erst einmal das 2:2. Solch ein Patzer, wie er Jakob Gräser unterlief, wird in der Regionalliga eiskalt bestraft. Als der Verteidiger an der Strafraumkante den Ball verlor, sagte Patrick Hofmann danke. Dennoch hatten die Memminger durch Pascal Maier zwei mehr als gute Möglichkeiten wieder vorzulegen.

Gutes Spiel gegen eine starke Mannschaft

„Unser Trainer hat gesagt, dass ihm ein dreckiger Sieg heute lieber wäre, als ein 3:0 oder 4:0“, sagte hinterher Ingo Feser vom TSV Aubstadt in die Fernsehkamera. „Dreckig war’s“, räumte TSV-Trainer Victor Kleinhenz ein. „Wir haben gut gespielt gegen eine sehr starke Aubstädter Mannschaft“, lautete Adelmanns Fazit. Der Unterschied zwischen gut und sehr gut war am Ende ausschlaggebend, auch wenn der Hader über das umstrittene dritte Tor auf Memminger Seite blieb.

Abstiegskampf wird härter

Die Luft wird im Abstiegskampf immer dünner. Der FCM verharrt auf einem Relegationsplatz, die Gefahr zu den direkten Abstiegsrängen ist nicht gebannt, der Rückstand ans rettende Ufer beträgt drei Spieltage vor Schluss drei Punkte, den die darauf stehenden Konkurrenten TSV Rain und SV Heimstetten mit Zählbaren in Nachholspielen in der anstehenden Woche noch weiter ausbauen können. Nach momentanem Stand läuft alles darauf hinaus, dass die Memminger nachsitzen müssen. Adelmann gibt sich kämpferisch: „Wir schaffen den Klassenerhalt, notfalls über den Umweg“