Die Stadt Sonthofen wurde in der Nacht von Samstag auf Sonntag umbenannt. Alle Schilder die an den Eingängen der Stadt angebracht sind, wurden beklebt. Aus "Stadt Sonthofen" wurde "Senioren Stadt - Gemeinde Tote Hose". Auf der Seite in Richtung Stadtausgang prangert jetzt der Schriftzug "an die verlorenen Localitäten". Darunter dann die Namen der geschlossenen Bar‘s und Clubs der letzten Jahre.
Ernster Hintergrund
Neben Gröwa, Blond und Eisstadion , ist auch das seit Jahrzehnten geschlossene Kraftwerk auf den beklebten Schildern zu finden. Die unbekannten "Streichbolde" nutzen die Freinacht, um auf das Altern der Stadt Sonthofen hinzuweisen. Recht haben sie, leider wurden die letzten Jahren immer mehr Lokale geschlossen. Unter den jungen Leuten der Kreisstadt ist immer wieder zu hören, dass der Stadtrat um Bürgermeister Christian Wilhelm nichts für die jungen Bürger unternimmt. "Die Stadt kümmert sich lieber um Industrieflächen oder um den Bahnhof anstatt etwas für junge Leute zu planen und zu bauen" so ein 27-jähriger Sonthofer der sich über die Beklebung der Schilder freut.
Beklebung eine Straftat?
Eine Sachbeschädigung stellt der Streich noch nicht dar. Sollte sich die Folie rückstandslos von den Schildern lösen lassen und anschließend die Sichtbarkeit der Schilder nicht eingeschränkt sein, stellt es laut Polizei Pressesprecher Holger Stabik keine Sachbeschädigung dar. Sobald die Schilder aber beschädigt werden und die Entfernung einen hohen Zeitanspruch benötigen oder Lösungsmittel zum Einsatz kommen, könnte eine Straftat im Raum stehen.