Juni trotz Unwettern viel zu warm und trocken: Das Wetter im Allgäu bringt am Wochenende Sommer und Sonne

30. Juni 2022 09:03 Uhr von Josef Brutscher
Eine markante Hitzewelle macht Mitte Juli weiten Teilen Deutschlands zu schaffen. Über dem Asphalt sah man die Hitze flimmern. Teils entstanden sogar Fata Morgana auf den Straßen, wie z.B. auf der B2.
Eine markante Hitzewelle macht Mitte Juli weiten Teilen Deutschlands zu schaffen. Über dem Asphalt sah man die Hitze flimmern. Teils entstanden sogar Fata Morgana auf den Straßen, wie z.B. auf der B2.
IMAGO / Bernd März

Dem Allgäu steht laut dem deutschen Wetterdienst (DWD) ein schönes und warmes Wochenende bevor. Während der Donnerstag schon mit überwiegend Sonne und Hitze aufwartet, dämpft der Freitag mit Wolken, Regen und kälteren Temperaturen die Vorfreude auf ein sonniges Wochenende noch etwas. Nächste Woche stehen dann wieder Gewitter an.

Sommer, Sonne, Wochenende

DerDonnerstagwird dem DWD zufolge, nachdem sich die letzten Nebelfelder aufgelöst haben, zunächst sonnig und heiß. Es kann bis zu 30 Grad warm werden. Im Verlauf des Tages ist es meist noch heiter. An den Alpen können sich ab dem Nachmittag einzelne Schauer und Gewitter bilden. Gegen Abend ziehen diese eventuell weiter ins Alpenvorland. Vor einem schönen und sonnigen Wochenende bringt derFreitagdann noch einmal viele Wolken und Regen ins Allgäu. Vor allem am Vormittag kommt es zu Schauern. Der Nachmittag ist dann ein Mix aus Wolken, einigen Regenschauern und Sonne. Es weht ein böig auffrischender Wind. Außerdem wird es etwas kälter. Die Temperaturen erreichen Höchstwerte um die 16 Grad. Dafür zeigt sich amSamstagüberwiegend die Sonne. Nur gebietsweise schieben sich einige lockere Quellwolken durch das Allgäu. Die Nacht zum Samstag wird noch vergleichsweise kalt. Das Thermometer steigt dann aber im Laufe des Tages auf etwa 25 Grad an.  DerSonntagist ebenfalls hauptsächlich sonnig. Die Temperaturen erreichen wieder ca. 25 Grad. Es weht zusätzlich ein schwacher bis mäßiger Wind, vorwiegend aus Süd bis West. ZuBeginn nächster Wochesind dann wieder Gewitter möglich. Die Sonne kann sich nur teilweise gegen die Wolken durchsetzen. Auch Regenschauer sind nicht ausgeschlossen. Die Höchsttemperaturen sinken zudem bis Dienstag auf 21 Grad.

Juni in Deutschland deutlich zu warm und trocken

Der Juni war als erster Sommermonat des Jahres 2022 außergewöhnlich warm, sonnig und sehr trocken. Das geht aus einer Bilanz des DWD hervor. Und das obwohl im Süden Deutschlands, unter anderem auch in Bayern und dem Allgäu, immer wieder Unwetter mit heftige Gewittern, Starkregenfällen und Hagelschlag wüteten.  Der Temperaturdurchschnitt lag im Juni 2022 in Deutschland bei 18,4 Grad Celsius. Das ist 3 Grad wärmer als der Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Mit 275 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im Juni ihr Soll von 203 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um rund 35 Prozent. Der Juni ist somit der sechstwärmste Monat seit Messbeginn. Vor allem der Osten meldete brütend heiße Tage mit teils über 300 Stunden Sonne und neuen Junirekorden in Sachsen und Brandenburg. Am 19. Juni wurden vom DWD sowohl in Dresden-Strehlen als auch in Cottbus 39,2 Grad gemessen. Es waren die höchsten Werte deutschlandweit. Dagegen fühlte sich der bundesweite Tiefstwert vom 2. Juni mit 1,1 Grad in Gilserberg-Moischeid, 25 km nordöstlich von Marburg, fast "eisig" an.

Das Wetter wird extremer

Im Juni fiel zudem mit annährend 60 Litern pro Quadratmeter knapp ein Drittel weniger Niederschlag als im Schnitt der Referenzperiode 1961 bis 1990 (85 Liter pro Quadratmeter). Im Süden gab es dabei den meisten Regen (200 Liter pro Quadratmeter an den Alpen) . Oft tobten dabei jedoch schwere Gewitter, Hagel, heftiger Sturm und Platzregen. Im krassen Gegensatz dazu stand die langanhaltende Trockenheit im Osten Deutschlands. Hier waren wegen der Dürre Waldbrände und sinkende Wasserstände die Folge. Auch wenn Gewitter und Regen zum Monatsende diese Umstände ein wenig lindern konnten. In Teilen Nordbayerns und Thüringens aber blieb es mit weniger als 10 Litern Regen pro Quadratmeter bei den, wie der DWD es ausdrückt, "Tropfen auf den heißen Steinen". 

Drittwärmster Juni in Bayern seit Aufzeichnung

Im Freistaat entwickelte sich der Juni mit durchschnittlich 18,9 Grad sogar zum drittwärmsten Monat seit Aufzeichnungsbeginn. Und das obwohl Bayern mit 85 Liter Regen pro Quadratmeter das zweitnasseste Bundesland war. Es gab aber einen erheblichen Unterschied zwischen dem Norden und dem Süden. Einem sehr trockenen Nordwesten (teils 10 l/m²) stand ein regenreicher Süden und Südosten (teils über 200 l/m²) gegenüber. Im Klartext: Die Extrema werden extremer.