Für die Erinnerungskultur in der Stadt: Stadt Memmingen gründet Kommission zum Umgang mit problematischen Straßennamen

4. Juli 2022 11:42 Uhr von Redaktion all-in.de
Viele Städte und Kommunen haben Straßennamen, die aus moderner Sicht problematisch sind. Die Stadt Memmingen hat nun eine Kommission zusammengestellt, um über mögliche Straßenumbenennungen zu entscheiden. (Symbolbild)
Viele Städte und Kommunen haben Straßennamen, die aus moderner Sicht problematisch sind. Die Stadt Memmingen hat nun eine Kommission zusammengestellt, um über mögliche Straßenumbenennungen zu entscheiden. (Symbolbild)
IMAGO / CHROMORANGE

Jede Stadt und Kommune hat Straßennamen, die an eine problematische Geschichte erinnern. Wie soll eine Kommune damit umgehen? Soll eine Straße neu benannt werden oder besser eine Kommentierung aus heutiger Sicht angebracht werden? Die Stadt Memmingen hat nun ein Gremium zusammengestellt, um genau diese Fragen zu klären. In einer Pressemitteilung informierte sie am Freitag über die Zusammenstellung des Gremiums. 

Die Mitglieder der Kommission

Die Kommission soll mit folgenden Vertretenden besetzt werden: Von Seiten der Wissenschaft sollen die Historiker Dr. Andreas Heusler, Dr. Konrad Sziedat und die Historikerin Dr. Martina Steber berufen werden. Die Stadtpolitik wird vertreten durch Oberbürgermeister Manfred Schilder, Bürgermeister Margareta Böckh und Bürgermeister Dr. Hans-Martin Steiger. Die Stadtratsfraktionen werden vertreten durch:

  • CSU/FDP, Sabine Rogg, Vertretung: Horst Holas
  • SPD, Rolf Spitz, Vertretung: Matthias Reßler
  • FW, Gottfried Voigt, Vertretung: Jürgen Kolb
  • CRB, Helmuth Barth, Vertretung: Uwe Rohrbeck
  • Bündnis90/Grüne/Linke, Monika Schunk, Vertretung: Rupert Reisinger
  • ÖDP, Michael Rampp, Vertretung: Nina Hartge

Die Verwaltung ist mit Kulturamtsleiter Dr. Hans-Wolfgang Bayer und Christoph Engelhard, Leiter des Stadtarchivs in der Kommission vertreten. Der Stadtrat entschied mit zwei Gegenstimmen mehrheitlich für die Besetzung des Gremiums.

Das weitere Vorgehen

Kulturamtsleiter Dr. Bayer skizzierte der Pressemitteilung zufolge im Plenum das weitere Vorgehen:

  • Im Herbst soll die neue Kommission zusammenkommen, um unter Berücksichtigung von Untersuchungsgegenständen und Kriterienkatalogen, eine erste Liste diskussionswürdiger Straßennamen zusammenzustellen. 
  • Anschließend soll die Kommission um einige Vertreter der Gesellschaft erweitert werden. Hinzu kommen dann etwa bürgerschaftliche und kirchliche Initiativen und Vereine, sowie Beauftragte für bestimmte Angelegenheiten und Träger öffentlicher Belange. In diesem größeren Kreis soll eine zweite Liste erarbeitet, öffentlich präsentiert und diskutiert werden. 
  • Zum Abschluss soll die Kommission eine dritte Liste erstellen, in der konkrete Empfehlungen zur Umbenennung von Straßen oder Kontextualisierung von Straßennamen aufgeführt wird.