LKW-Fahrer hatte medizinische Probleme: 700 Ferkel sterben bei Unfall auf der A3 in Unterfranken

13. Juli 2022 11:37 Uhr von Redaktion all-in.de
Bei einem Unfall auf der A3 in Unterfranken sind 700 Ferkel gestorben. Der Fahrer des Viehtransporters hatte wohl wegen eines medizinischen Problems die Kontrolle über den LKW verloren. Dabei kippte das Fahrzeug um.  (Symbolbild).
Bei einem Unfall auf der A3 in Unterfranken sind 700 Ferkel gestorben. Der Fahrer des Viehtransporters hatte wohl wegen eines medizinischen Problems die Kontrolle über den LKW verloren. Dabei kippte das Fahrzeug um. (Symbolbild).
Bild von Roy Buri auf Pixabay

In Abtswind, Landkreis Kitzingen (Unterfranken) ist am Dienstagnachmittag ein Viehtransporter mit rund 900 Ferkeln auf der Autobahn verunglückt. Der Tiertransporter mit niederländischer Zulassung war auf der A3 in Fahrtrichtung Nürnberg unterwegs. Gegen 15:00 Uhr verlor der 34-jährige Fahrer vermutlich wegen einer medizinischen Ursache in einem Baustellenbereich die Kontrolle über den Lkw. Der Lastwagen durchbrach eine  Betonaußenschutzleitplanke und kippte in einer Autobahnbaustelle auf die rechte Fahrzeugseite.

Metzger müssen 150 verletzte Ferkel erlösen

In dem Tiertransporter befanden sich rund 900 Ferkel. Der Polizei zufolge verloren insgesamt rund 700 Tiere ihr Leben. Etwa 150 verletzte Tiere mussten nach Begutachtung einer Amtstierärztin von mehreren Metzgern erlegt und damit von ihrem Leiden erlöst werden. Die restlichen Tiere verstarben durch den Verkehrsunfall oder den folgenden Umständen. Die Feuerwehren kühlten wegen der Sommerhitze die überlebenden Schweine mit Löschwasser. Anschließend verluden sie die Tiere in einem Ersatz-Lkw und transportierten sie ab. Gemeinsam mit Bauarbeitern konnten die Feuerwehrleute außerdem verhindern, dass die Schweine auf die Autobahn liefen.

Fahrer und Beifahrer im Krankenhaus

Bauarbeiter befreiten noch vor dem Eintreffen der Einsatzkräfte den 42-jährigen Mitfahrer und anschließend den 34 Jahre alten Fahrer aus dem Laster. Ein Rettungshubschrauber und ein Rettungswagen brachten Fahrer und Beifahrer in umliegende Krankenhäuser. Nach bisherigen Erkenntnissen schweben beide nicht in Lebensgefahr. Die Schaden wird von der Polizei auf mehrere zehntausend Euro geschätzt.

Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr

Neben der Verkehrspolizei waren auch Streifenbesatzungen der Polizeiinspektion Kitzingen, die Freiwilligen Feuerwehren Wiesentheid, Abtswind, Rüdenhausen, Geesdorf, Laub und Rehweiler, die Autobahnmeisterei und das THW im Einsatz. Der verunfallte Tiertransporter wurde von einem Abschleppunternehmen geborgen. Eine Spezialfirma kümmerte sich um die Beseitigung der Kadaver.

Polizei prüft Verstöße gegen Tierschutz

Zu Beginn des Verkehrsunfalls war die A3 in Richtung Nürnberg komplett gesperrt. Bereits gegen 15:30 Uhr konnte der Verkehr wieder einspurig freigegeben werden. Kurz nach 16:00 Uhr waren wieder beide Fahrspuren wieder befahrbar. Die Bergung des Lkw dauerte mehrere Stunden. Die Verkehrspolizei Würzburg-Biebelried untersucht den Unfall. Im Rahmen der Ermittlungen hat die Polizei in Absprache mit der Veterinärmedizinerin auch die tierschutzrechtlichen Vorschriften geprüft.