Flughafen = "Klimasünder"?: Klima-Radtour des Bund Naturschutz: Heftige Kritik am Allgäu Airport

18. August 2022 07:00 Uhr von Corinna Sedlmeier
Die Klima-Radtour des Bund Naturschutz ist nach vier Tagen am Montag am Allgäuer Airport angekommen. Durch die Aktion sollte auf die CO2-Emissionen durch Flugreisen aufmerksam gemacht werden. Über Radarinformationen haben die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Tour während der vier Tage die Emissionen des Allgäu Airport gemessen.
Die Klima-Radtour des Bund Naturschutz ist nach vier Tagen am Montag am Allgäuer Airport angekommen. Durch die Aktion sollte auf die CO2-Emissionen durch Flugreisen aufmerksam gemacht werden. Über Radarinformationen haben die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Tour während der vier Tage die Emissionen des Allgäu Airport gemessen.
Bund Naturschutz

Mit einer aufsehenerregenden Aktion hat der Bund Naturschutz (BUND) im Allgäu auf die CO2-Emissionen, die Flüge verursachen, aufmerksam gemacht. Von Sonthofen aus starteten insgesamt 35 Radlerinnen und Radler zu einer viertägigen Tour bis zum Allgäu Airport. Von dort starten viele Menschen in den Urlaub, im Gegensatz zum Fahrrad allerdings mit vielen CO2-Emissionen. Wieviel Emissionen sich in den vier Tagen angesammelt haben, berechneten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer anhand des Flugradars während ihrer Tour. In einer Pressemitteilung verkündete der Bund Naturschutz am Dienstag das Ergebnis. 

Ist der Flughafen ein "Klimasünder"?

Insgesamt haben startende und ankommende Flugzeuge über die vier Tage 8.800 Tonnen CO2-Äquivalente in die Atmosphäre abgegeben, jeden Tag also 2.200 Tonnen. Damit steht laut dem Bund Naturschutz der Flughafen Allgäu Airport "mit an der Spitze aller Klimasünder im Allgäu".

88.000 Fahrräder

Mit denselben CO2-Emissionen von vier Tagen Allgäu Airport könnten dem Bund Naturschutz zufolge 88.000 neue Fahrräder produziert werden. Aneinandergereiht würden sie bis Sonthofen reichen, wo die Radtour begann. "Wir freuen uns über alle Radler*innen, die wir unterwegs treffen durften, und wie wir viel Spannendes erleben durften, ohne dafür schnell weit weg zu fliegen", so der Bund Naturschutz in der Pressemitteilung.

BUND fordert Schließung vom Allgäu Airport

Der Bund Naturschutz hatte sich von Anfang an gegen den Allgäu Airport ausgesprochen und fordert weiterhin die Schließung des Flughafens. Außerdem fordert der Verein, dass die Flugindustrie angesichts der Klimakrise voll besteuert werden muss. So soll durch Billigairlines und Kurzurlaube "die Zukunft der nachfolgenden Generationen nicht gefährdet werden", wie es in dem Pressetext des Bund Naturschutz heißt.

So reagiert der Allgäu Airport auf die Vorwürfe:

Der Allgäu Airport wollte gegenüberall-in.de kein Statement zu den Vorwürfen abgeben. Die Presseabteilung erklärte, das der Flughafen die Start- und Landebahnen für die Airlines zur Verfügung stellt. Auf die Häufigkeit der Starts und Landungen habe der Airport keinen Einfluss.