Drei Unfälle gebaut und vier Menschen verletzt: Betrunkener Rettungsassistent (38) klaut Rettungswagen nach Wiesnbesuch

4. Oktober 2022 09:43 Uhr von Redaktion all-in.de
Ein betrunkener Rettungsassistent hat nach dem Besuch des Oktoberfestes einen Rettungswagen geklaut und damit mehrere Unfälle gebaut. (Symbolbild)
Ein betrunkener Rettungsassistent hat nach dem Besuch des Oktoberfestes einen Rettungswagen geklaut und damit mehrere Unfälle gebaut. (Symbolbild)
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Ein 38-jähriger Rettungsassistent hat nach einem Besuch des Oktoberfestes am Sonntag einen Rettungswagengeklaut und damit drei Unfälle gebaut, bei denen drei Menschen und der Mann selbst verletzt wurden. Dabei fuhr der 38-Jährige der Polizei nach mit eingeschaltetem Blaulicht und Martinshorn völlig betrunken die Leopoldstraße in München entlang.

Chaos-Fahrt mit gestohlenem Rettungswagen

Der 38-jährige Mann mit Wohnsitz in Bad-Tölz-Wolfratshausen war offenbar am Sonntag privat auf der Wiesn unterwegs. Gegen 21:10 Uhr setzte er sich dann unbefugt hinter das Steuer eines Rettungsfahrzeuges, das im Rahmen eines Einsatzes in der Anni-Albers-Straße abgestellt worden war. Bei der anschließenden Chaos-Fahrt stieß der Rettungsassistent mit seinem gestohlenen Fahrzeug zunächst gegen einen VW Golf. Dessen 53-jährige Fahrerin hatte den Golf am rechten Fahrbahnrand angehalten und war gerade dabei auszusteigen, als das Rettungsfahrzeug gegen ihr Auto knallte. Der Golf wurde durch den Aufprall gegen ein davor parkendes Auto, sowie ein dahinter parkendes Wohnmobil geschoben. Außerdem verletzten sich die 53-Jährige und und ihre 52-jährige Beifahrerin bei dem Zusammenstoß leicht. Der 38-jährige betrunkene Mann setzte seine Fahrt jedoch einfach fort. Vor der Kreuzung zum Petuelring knallte er mit dem Rettungswagen in das Taxi eines 27-jährigen Mannes, der sich dabei leicht verletzte. Der Rettungswagen schleuderte durch den Zusammenstoß nach links, prallte dort gegen einen Ampelmast, einen an der Kreuzung haltenden BMW eines 35-jährigen Fahrers und anschließend gegen einen weiteren Ampelmast. 

Polizei nimmt betrunkenen Rettungsassistent fest

Nachdem der Rettungswagen danach zum Stehen kam, stieg der 38-Jährige aus und flüchtete zu Fuß weiter. Die Sanitäter, die in der Anni-Albers-Straße im Einsatz waren, hatten die Polizei nämlich in der Zwischenzeit über ihr gestohlenes Fahrzeug informiert. Mittlerweile liefen deshalb Fahndungsmaßnahmen nach dem Fahrzeug und dem Fahrer. Die Polizisten konnten den deutlich betrunkenen 38-jährigen Rettungsassistenten schließlich im Leopoldpark festnehmen und seinen Führerschein beschlagnahmen.

Vier Verletzte, hoher Sachschaden und einige Anzeigen

Während sich der 38-Jährige selbst um seine leichten Verletzungen, die er sich bei den Unfällen zugezogen hatte, kümmern konnte, kamen die drei anderen Verletzten mit dem Rettungsdienst in ein Krankenhaus. Das Rettungsfahrzeug wurde bei der Chaos-Fahrt schwer beschädigt. An den anderen Autos entstand leichter Sachschaden. Insgesamt schätzt die Polizei den Schaden auf mehrere zehntausend Euro. Wegen der Unfallaufnahme war die Leopoldstraße bis ca. 23:30 Uhr gesperrt. Der Rettungsassistenz wurde angezeigt wegen Gefährdung des Straßenverkehrs infolge Alkoholkonsums, Fahrlässiger Körperverletzung, Unerlaubten Entfernens vom Unfallort und Unbefugten Gebrauchs eines Kraftwagens.