Infoveranstaltung: Was tun bei einem Blackout? Landratsamt Unterallgäu klärt Bürgermeister und Bürgermeisterinnen auf

5. Oktober 2022 11:08 Uhr von Redaktion all-in.de
Im Bild (von links): Landrat Alex Eder, Notfall- und Krisenmanagerin Dr. Sandra Kreitner, Isabell Sittner-Zehner, Sachgebietsleiterin 'Sicherheit und Ordnung' und Doris Back, Abteilungsleiterin 'Sicherheit und Ordnung, Kommunales'.
Im Bild (von links): Landrat Alex Eder, Notfall- und Krisenmanagerin Dr. Sandra Kreitner, Isabell Sittner-Zehner, Sachgebietsleiterin "Sicherheit und Ordnung" und Doris Back, Abteilungsleiterin "Sicherheit und Ordnung, Kommunales".
Eva Büchele/Landratsamt Unterallgäu

Wenn der Strom ausfällt, geht kein elektrisches Licht mehr, soviel ist klar. Aber wie lange funktionieren Kommunikation und Information noch? Kommt weiterhin Trinkwasser aus dem Hahn? Wie sieht es mit der Abwasserentsorgung aus? Kann man im Notfall einen Notruf absetzen? Wie lange gibt es an den Tankstellen noch Sprit und kann man noch einkaufen, wenn die Kassen ausfallen? Diese Fragen sollten bei einer Infoveranstaltung rund um das Thema "Blackout" geklärt werden. Das Landratsamt Unterallgäu hat für die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister die Veranstaltung organisiert. In einer Pressemitteilung fasste das Landratsamt die Inhalte der Veranstaltung zusammen. 

"Dürfen uns nicht auf Hilfe von oben verlassen"

"Sollte es wirklich zu einem Blackout kommen, dürfen wir uns nicht auf Hilfe von oben verlassen", so Landrat Alex Eder. Ihm zufolge sollt sich nicht nur jeder Unterallgäuer, sondern auch die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister mit dem Szenario auseinandersetzen. 

Krisenmanagerin klärt auf

Die Referentin des Abends war die Notfall-und Krisenmanagerin Dr. Sandra Kreitner. Sie klärte zunächst auf, wie sich ein Blackout von einem Stromausfall unterscheidet: Der Blackout geschieht plötzlich, ist überregional und lang andauernd, mindestens zwölf Stunden. Ursachen könnten zum Beispiel Cyberangriffe, extreme Wetterereignisse oder ein Stromungleichgewicht sein. Nicht unterschätzt werden dürfe die Dauer für das Wiederanlaufen der gestörten Prozesse, wenn der Strom wieder da ist. Die Expertin riet den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern, vor allem an sensible Bereiche zu denken, wie Wasserversorgung und Abwasserentsorgung. Auch das Wissen und die Vernetzung vor Ort seien wichtig, wenn es zum Beispiel um Ärzte, Landwirte, Tankstellen- und Supermarktbetreiber für den Fall einer Versorgung im Notfall gehe. Wichtig seien auch die Einrichtungen des Gesundheitswesens, zum Beispiel Krankenhäuser und Pflegeheime. Was brauchen diese, um im Falle eines längeren Stromausfalls die Versorgung ihrer Patienten und Bewohner sicher zu stellen?

"Leuchttürme" als Anlaufstelle

Kreitner empfahl, sogenannte "Leuchttürme" einzurichten, also Anlaufstellen, wo sich die Menschen informieren können und im Notfall Hilfe finden. Schließlich sei im Falle eines Blackouts zu erwarten, dass die Kommunikation ausfalle und keine Notrufe mehr möglich seien. Außerdem ging es an dem Abend auch darum, wie die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister die Menschen in ihrer Gemeinde sensibilisieren können. "Wir alle hoffen, dass ein Blackout nie eintritt. Trotzdem ist es wichtig, diese Möglichkeit nicht völlig auszublenden und auf das Nötigste vorbereitet zu sein", so Landrat Eder laut Pressemitteilung. Er erklärte, dass das Landratsamt als Katastrophenschutzbehörde aktuell die Anstrengungen in diesem Bereich erhöhen will.

Gründung einer Arbeitsgruppe

Isabell Sittner-Zehner, Sachgebietsleiterin "Sicherheit und Ordnung" am Landratsamt Unterallgäu, kündigte an eine Arbeitsgruppe einzurichten. In dieser Gruppe sollen Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen mitwirken. So soll der "Notfallplan Stromausfall" erneuert werden und unter anderem Standorte für mögliche "Leuchttürme" in Zusammenarbeit mit den Gemeinden im Landkreis gefunden werden. Wie jeder Einzelne sich auf den Ernstfall vorbereiten kann, dazu gibt es Informationen im Internet unter www.schritt-fuer-schritt-krisenfit.de. Wie die anderen Allgäuer Landkreise mit dem Szenario umgehen, lesen siehier.