Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums: Alpenplan: BUND Naturschutz fordert Schutz vor Infrastrukturmaßnahmen und Zonen für Sportarten

24. Oktober 2022 12:52 Uhr von Redaktion all-in.de
Der BN fordert eine Ergänzung des Alpenplans in Bezug auf die Infrastruktur und den Sport. (Symbolbild)
Der BN fordert eine Ergänzung des Alpenplans in Bezug auf die Infrastruktur und den Sport. (Symbolbild)
IMAGO / MiS

Der Alpenplan sorgt als landesplanerisches Instrument für eine nachhaltige Entwicklung und Steuerung der Erholungsnutzung im bayerischen Alpenraum. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens fordert der BUND Naturschutz (BN) in einer Pressemitteilung Ergänzungen des Alpenplans in zwei wichtigen Bereichen: 

Besserer Schutz der Alpen vor Infrastrukturmaßnahmen

Zum einen soll dem BN nach der bestehende Alpenplan bezüglich Infrastrukturvorhaben ergänzt werden. Bisher seien Verkehrsvorhaben, wie öffentliche Straßen, Seilbahnen oder Sommerrodelbahnen in der Zone C ausgeschlossen. "Wir wollen, dass die Liste um andere große Infrastrukturvorhaben, wie Steinbrüche oder große Energieversorgungsanlagen wie Wasserkraftwerke und Pumpspeicherbecken erweitert wird", erklärt der Landesbeauftragte des BN Martin Geilhufe. "Solche Bauvorhaben sind mit massiven Eingriffen in die Natur verbunden. Die Gebiete der Zone C sollen aber als Ruhezone im bayerischen Alpenraum erhalten bleiben."

Zonenkonzept für Individualsportarten

Zum anderen schafft die Individualisierung des Freizeitverhaltens laut BN neue Herausforderung für die bayerischen Alpen: Ruhezonen würden durch Individualsportlerinnen und Individualsportler überlaufen und müssen gelenkt werden. Daher schlägt der BN einen zusätzlichen Alpenplan 2.0 für verschiedene Outdoornutzungen vor. Die Ausübung von bestimmten Individualsportarten wie Mountainbiken oder Skitouren soll dabei für bestimmte Zonen festgelegt werden. "Welche Sportarten, in welchen Gebieten erlaubt sind, ist in den Schutzgebietsverordnungen und Naturschutzgesetzen oft unzureichend klar verankert. Für den Laien ist es fast unmöglich sich hier zurechtzufinden. Was wir brauchen sind klar definierte Zonen, für die jeweils festgelegt ist, was erlaubt und was im Sinne des Naturschutzes zu unterlassen ist", erklärt der BN-Alpenexperte Thomas Frey. "Solche örtlichen Zonenkonzepte sind für die Allgemeinheit viel besser verständlich, beugen Missverständnisse und Konflikte vor und wirken sich dadurch positiv auf den Lebensraum Alpen aus."

VG WORT Zahlpixel