Fiese Betrugsmasche!: "Phishing"-Anruf: Betrüger erbeuten vierstellige Summe von Oberallgäuer Senior

4. November 2022 12:28 Uhr von Redaktion all-in.de
Betrugsmasche 'Phishing': Datenklau, zum Beispiel beim Onlinebanking, richtet jedes Jahr viel Schaden an, auch im Allgäu. (Symbolbild)
Betrugsmasche "Phishing": Datenklau, zum Beispiel beim Onlinebanking, richtet jedes Jahr viel Schaden an, auch im Allgäu. (Symbolbild)
vicky gharat auf Pixabay

Ein älterer Herr aus dem Oberallgäu wurde Opfer von Online-Betrügern. Die Unbekannten erbeuteten bei dem Senior eine vierstellige Summe.

Telefonische Anleitung wegen angeblicher Fehlfunktion

Am Montag hat ein angeblicher Bankmitarbeiter den Rentner angerufen und ihm mitgeteilt, dass bei seinem Online-Banking etwas nicht funktionieren würde. Der Anrufer hat den Senior dann telefonisch angeleitet, was er tun solle, um das Problem zu beheben. Der Rentner folgte allen Anweisungen und das Gespräch wurde beendet. Kurz darauf riefen die Betrüger nochmals an und behaupteten, dass etwas schief gelaufen sei. Der Mann hat daraufhin nochmals alle Schritte unter Anleitung durchgeführt. Tatsächlich hatten die Betrüger allerdings erreicht, dass vom Konto des Rentners eine vierstellige Summe abgebucht wurde. Trotz sofortiger Kontosperrung war die Transaktion nicht mehr rückgängig zu machen. Der Senior erstattete daraufhin Anzeige bei der Polizei in Sonthofen.

Viele "Phishing"-Fälle im Allgäu

Das "Phishing"-Opfer aus Bad Hindelang ist nicht alleine. Laut Polizei gab es im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West alleine im Jahr 2021 weit über 200 solcher Fälle, davon im Landkreis Oberallgäu im mittleren zweistelligen Bereich. Für das laufende Jahr 2022 rechnet die Polizei mit ähnlichen Zahlen.

Die Polizei informiert: Das ist die fiese Betrugsmasche "Phishing"!

Cyber-Kriminelle rufen an und geben sich als Bank-Mitarbeiter aus oder verschicken betrügerische Nach-richten per E-Mail, über Messenger oder über soziale Netzwerke. Sie fordern Nutzerinnen und Nutzer dazu auf, vertrauliche Informationen wie Passwörter, Zugangsdaten oder Kreditkartennummern preiszugeben. Angeschriebene sollen auf einen Link klicken.Die Gefahr:Die angegebenen Links führen auf gefälschte Internetseiten, auf denen die Daten abgegriffen werden. Die Nachrichten wirken täuschend echt, die Absender seriös. Viele Empfänger schöpfen daher keinen Verdacht und geben ihre Daten den Kriminellen preis. Mit den abgefischten persönlichen Daten können Betrüger Missbrauch betreiben ("Identity Theft" = Übernahme einer fremden Identität) und mit der vorgegaukelten Identität im Namen des Geschädigten online nahezu alle Geschäfte abwickeln (Geld überweisen, Dispokredit ausschöpfen, Online-Einkäufe tätigen etc.). So entsteht Jahr für Jahr ein beträchtlicher wirtschaftlicher Schaden.

Das sollten Sie tun, wenn...

  • ...Sie Zahlungsdaten weitergegeben haben: Sperren Sie Ihr Bankkonto. Kontrollieren Sie die Umsätze Ihres Bankkontos und setzen Sie sich mit Ihrer Bank in Verbindung. Nutzen Sie nach der Entsperrung ausschließlich neue Passwörter und PINs für Ihr Konto. Beachten Sie: Kreditkarteninstitute werden solche Schreiben niemals versenden und Sie zur Eingabe persönlicher Daten im Internet auffordern - auch nicht, um der Sicherheit willen.
  • ...Sie Zugangsdaten zu Ihrem E-Mail-Konto weitergegeben haben: Vergeben Sie ein neues Passwort. Es kann sein, dass mit dem Zugang zu Ihrem E-Mail-Postfach auch die Zugänge anderer On-line-Dienste kompromittiert sind und beispiels-weise geändert oder übernommen wurden. Deswegen müssen Sie diese ebenfalls zurücksetzen. Das gilt für Online-Profile, mit denen Sie sich bei anderen Diensten, z.­B. einem Online-Shop, anmelden können.
  • ...Sie Zugangsdaten zu anderen Konten, z.­B. Online-Shops, weitergegeben haben: Vergeben Sie ein neues Passwort. Nehmen Sie Kontakt mit dem Anbieter auf. Überprüfen Sie zudem, ob Zahlungsdaten betroffen waren und nehmen Sie dementsprechend auch Kontakt mit Ihrer Bank auf.
  • ...Sie auf einen Link geklickt haben und Geldforderungen bekommen: Zahlen Sie kein Geld an Kriminelle. Wenden Sie sich bei Geldforderungen Unbekannter an die Polizei, die Verbraucherzentrale oder suchen Sie Rat bei einem Rechtsbeistand.
  • ...Sie den Verdacht haben, dass Ihre Datenabgeschöpft wurden: Erstatten Sie in jedem Fall Anzeige bei Ihrer örtlichen Polizeidienststelle – auch bei einem vagen Verdacht. Als Opfer von Internetkriminalität haben Sie die gleichen Rechte wie Opfer anderer Straftaten auch.