Streiks gehen weiter: Beschäftigte bei Bosch und Liebherr beenden vorzeitig ihre Arbeit - Auch andere Unternehmen betroffen

11. November 2022 07:37 Uhr von Redaktion all-in.de
Die Streiks der Metall- und Elektroindustrie im Allgäu gehen am heutigen Freitag weiter. Den Auftakt machten am Mittwoch die Beschäftigten von Grob in Mindelheim.
Die Streiks der Metall- und Elektroindustrie im Allgäu gehen am heutigen Freitag weiter. Den Auftakt machten am Mittwoch die Beschäftigten von Grob in Mindelheim.
IG Metall Allgäu

Die Streiks der Metall- und Elektroindustrie im Allgäu gingen am Freitag weiter. Nachdem bereits am Mittwoch die Beschäftigten bei Grob und am Donnerstag bei Fendt in Marktoberdorf ihre Arbeit niederlegten, werden nach Informationen der IG Metall Allgäu am heutigen Freitag Beschäftigte bei Bosch in Blaichach, Deckel Maho in Pfronten, Otto Christ in Memmingen, Liebherr Aerospace in Lindenberg, Liebherr Verzahntechnik in Kempten und Voith in Sonthofen ihre Arbeit vorzeitig beenden.

Acht Prozent mehr Lohn

Nach dem Ende der Friedenspflicht haben auch im Allgäu Beschäftigte in den Betrieben der Metall– und Elektroindustrie begonnen, die Arbeit für kurze Zeit niederzulegen, gibt die IG Metall Allgäu bekannt. Insgesamt fordert die IG Metall mit ihren über zwei Millionen Beschäftigten bundesweit und ihren etwa 855.000 Beschäftigten im Freistaat Bayern acht Prozent mehr Lohn bei einer Vertragslaufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeber hatten bisher eine einmalige Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro angeboten und eine dauerhafte prozentuale Erhöhung unter der Bedingung einer 30-monatigen Laufzeit lediglich "in Aussicht" gestellt.

Signal an die Geschäftsführung

Den Auftakt im Allgäu machten die Beschäftigten bei Grob in Mindelheim. Nach Angaben der IG Metall Allgäu beteiligten sich 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an einer Kundgebung vor dem Werksgelände. „Eine großartige Stimmung bei den Streikenden und ein klares Signal an die Geschäftsführung, dass die Leute bereit sind - auch für eine längere Auseinandersetzung!", sagte Wolfgang Reischl, Leiter der Vertrauensleute bei Grob, zu der Aktion. 

Mit Gewinnen Beschäftigte entlasten

Am Donnerstag nahmen laut Gewerkschaft etwa 1.100 Menschen am Warnstreik bei Fendt in Marktoberdorf teil. Ein Teil davon marschierte als Demonstrationszug vom Werkstor zum Marktplatz. Dort forderte Dietmar Jansen, erster Bevollmächtigte der IG Metall Allgäu, ein Ende der Blockadehaltung der Arbeitgeber: „Die Allgäuer Betriebe haben trotz Coronajahren oftmals viel Geld verdient - jetzt ist es an der Zeit, dass sie diese Gewinne nutzen, um ihre Beschäftigten deutlich zu entlasten!“

Frühschlussaktionen unter anderem bei Deckel Maho und Voith

Am heutigen Freitag stehen nun sogenannte Frühschlussaktionen an. Die Beschäftigte bei Bosch in Blaichach, Deckel Maho in Pfronten, Otto Christ in Memmingen, Liebherr Aerospace ihn Lindenberg, Liebherr Verzahntechnik in Kempten und Voith in Sonthofen werden dabei vorzeitig ihre Arbeit beenden.