"Historisches Urteil": Tierskandal-Prozess in Memmingen: Das halten Tierschützer vom Urteil

5. Dezember 2022 10:53 Uhr von Corinna Sedlmeier
Im Landgericht Memmingen wurde am Dienstag das Urteil gegen zwei Landwirte gesprochen. Tierschützer zeigten sich begeistert über das richtungsweisende Urteil.
Im Landgericht Memmingen wurde am Dienstag das Urteil gegen zwei Landwirte gesprochen. Tierschützer zeigten sich begeistert über das richtungsweisende Urteil.
Corinna Sedlmeier

Am Dienstag fiel vor dem Landgericht Memmingen das Urteil im Tierskandal-Prozess. Beide Landwirte wurden wegen Tierquälerei schuldig gesprochen, einer von ihnen muss für annähernd drei Jahre ins Gefängnis. Das Urteil sorgt vor allem bei Tierschützern für viel Zuspruch. 

"Gerechte Strafe" für Tierquäler

Die Soko-Tierschutz, die den Fall im Jahr 2019 ins Rollen gebracht hatte, hat auf Facebook nach der Urteilsverkündung eine Pressemitteilung veröffentlicht. Darin ist unter anderem von einer "gerechten Strafe" und einem "wegweisenden Urteil" die Rede. "Hier am Landgericht Memmingen wurde Tierschutzgeschichte geschrieben", so der Soko-Tierschutz-Sprecher Friedrich Mülln laut Pressemitteilung. 

Auch viele Kommentare unter dem Facebook-Post sind voller Begeisterung für das Urteil. "Super, der Anfang ist gemacht" lautet etwa einer der Kommentare. Viele bedankten sich außerdem bei der Soko für die Arbeit. 

Im Podcast: Friedrich Mülln spricht über die Arbeit von Soko Tierschutz

"Beispielloser Prozess"

Auch Philipp Hörmann war mit dem Urteil zufrieden. Der Tierschützer, der an der Aufdeckung des Tierskandals im Allgäu beteiligt war und den Prozess intensiv beobachtet hatte, hofft nun, dass das "richtungsweisende Urteil" eine abschreckende Wirkung zum Wohle der Tiere haben wird. "Es war ein großer Tag für den Tierschutz und die Tierschutzbewegung", sagte Hörmann gegenüberall-in.de. Der Prozess war allein in der Beweisaufnahme und der Dauer "beispiellos". Früher wurden laut Hörmann nur milde Urteile wie Geldstrafen verhängt, "diese Spirale wurde nun durchbrochen". 

So hat sich der Tierskandal im Allgäu entwickelt