Schnee in den Bergen: Lawinenlage in den Allgäuer Alpen: Erhöhte Lawinengefahr durch Neuschnee der letzten Tage?

12. Dezember 2022 10:18 Uhr von Josef Brutscher
Bringt der Neuschnee im Allgäu auch erhöhte Lawinengefahr mit sich? Der Lawinenwarndienst Bayern schätzt die Gefahr in den Allgäuer Alpen aktuell als gering bis mäßig ein. (Symbolbild)
Bringt der Neuschnee im Allgäu auch erhöhte Lawinengefahr mit sich? Der Lawinenwarndienst Bayern schätzt die Gefahr in den Allgäuer Alpen aktuell als gering bis mäßig ein. (Symbolbild)
picture alliance/dpa | Maxime Schmid

Am Wochenende ist im Allgäu der erste Schnee gefallen. Skitourengeher und Wintersportler dürfte das besonders freuen. Doch wer sich im Winter Richtung Berge aufmacht, der sollte auch immer die Gefahr im Blick haben, die der Schnee in Form von Lawinen mit sich bringen kann. So beurteilt der Lawinenwarndienst Bayern aktuell die Lawinengefahr in den Allgäuer Alpen: 

Etwa 20 bis 50 Zentimeter Schnee in den Allgäuer Bergen

Allgemein liegt, dem Lawinenwarndienst Bayern nach, in den Bergen Bayerns noch vergleichsweise wenig Schnee. In den Allgäuer Alpen liegen demnach meist 20 bis 50 Zentimeter, in eingewehten Bereichen maximal 100 Zentimeter Schnee. Deshalb reicht die Schneedecke im Allgäu gerade nur im Bereich des Riedbergpasses und an einigen, wenigen Stellen im Hintersteiner Tal für wintersportliche Aktivitäten. 

Mäßige Lawinengefahr in höheren Lagen

Dennoch strahlt der gefallene Neuschnee aktuell in höheren Lagen etwas Lawinengefahr aus. Oberhalb von 1.800 Metern gilt deshalb, was Lawinen angeht, gerade die Gefahrenstufe 2 (mäßig). Das Hauptproblem seien frische Triebschneeansammlungen. Darauf sollten Wintersportler auch achten. Denn im kammnahen Steilgelände und in eingewehten Rinnen und Mulden können sich durch den frischen Triebschnee Schneebrettlawinen nur durch geringe Zusatzbelastung lösen. Diese bleiben aber meist klein. Mancherorts kann aber auch der Altschnee für solche kleinen Schneebrettlawinen verantwortlich sein. Hier muss die zusätzliche Belastung jedoch schon größer sein. Ansonsten sind vereinzelt auch Gleitschneelawinen an steilen Wiesenhängen möglich.

Geringe Lawinengefahr in tieferen Lagen

Unterhalb von 1.800 Metern schätzt der Lawinenwarndienst Bayern die Gefahr momentan allerdings als gering ein (Gefahrenstufe 1). Unter anderem auch, weil talnah meist nur wenig Neuschnee liegt. Tendenziell wird sich dem Lawinenwarndienst Bayern nach die Lawinengefahr vorerst in den nächsten Tagen nicht wesentlich ändern.

Die fünf Gefahrenstufen

Insgesamt gibt es fünf Gefahrenstufen im Lawinenlagebericht des Lawinenwarndienstes Bayern: 

  1. Geringe Gefahr
  2. Mäßige Gefahr
  3. Erhebliche Gefahr
  4. Große Gefahr
  5. Sehr große Gefahr

Das Wetter im Allgäu in den nächsten Tagen

In den nächsten Tagen wird trotz frostigen Temperaturen im Allgäu kaum Neuschnee erwartet. Erst in der zweiten Wochenhälfte und zum Wochenende hin könnte es wieder mehr Schnee geben. Ob sich der Lawinenlagebericht dann ändert bleibt abzuwarten.

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