Achtung! Lebensgefahr!: Dünnes Eis: Wasserwacht-Bayern warnt vor Betreten von Eisflächen

13. Dezember 2022 11:06 Uhr von Redaktion all-in.de
Ein Schild, das man erstnehmen sollte. Die Wasserwacht Bayern warnt davor, natürliche Eisflächen zu betreten.
Ein Schild, das man erstnehmen sollte. Die Wasserwacht Bayern warnt davor, natürliche Eisflächen zu betreten.
IMAGO / HMB-Media

Bis zu Minus 15 Grad hatte es am Dienstagmorgen im Allgäu. Langsam bilden sich Eisschichten auf Wasseroberflächen von Seen. Das hat etwas Faszinierendes und verleitet natürlich dazu, diese Eisflächen zu betreten, darauf Schlittschuh zu laufen, vielleicht sogar ein bisschen Eishockey zu spielen.

Jeden Winter gibt es Rettungs-Einsätze an Eisflächen

Die Wasserwacht-Bayern des Bayerischen Roten Kreuzes warnt allerdings eindringlich davor, nicht freigegebene Eisflächen zu betreten.Es droht Lebensgefahr!Im vergangenen Winter musste die bayerische Wasserwacht zu 91 Lebensrettungen ausrücken.

Eisflächen auf Seen besser meiden

"Der Winter ist in vollem Gange, das Thermometer zeigt deutlich nach unten. Erste Seen und Flüsse beginnen zu gefrieren", so der Landesvorsitzende der Wasserwacht-Bayern, Thomas Huber. Er appelliert: "Begeben sie sich nicht auf nicht-freigegebene und damit lebensgefährliche Eisflächen. Eisflächen auf natürlichen Gewässern sollte man meiden. Wer dennoch Wintersport auf dem Eis treiben möchte, sollte grundsätzlich nur an bewachten Gewässern und nie allein auf das Eis gehen sowie auf die Warnungen der örtlichen Behörden, der lokalen Medien und Hinweis- und Verbotsschilder vor Ort achten."

Das ist zu tun, wenn man selbst im Eis eingebrochen ist:

  • Laut um Hilfe rufen.
  • Ist man allein unterwegs und eingebrochen, sollte man sich nicht mehr als nötig bewegen, um so wenig Körperwärme wie möglich zu verlieren. Das Wasser ist an der Nullgradgrenze, daher kann die Bewusstlosigkeit schon nach wenigen Minuten eintreten.
  • Vermeiden, dass man unter das Eis gerät.
  • Bei einer dünnen Eisdecke das Eis so weit abbrechen, bis es trägt, sich dann in Bauch- oder Rückenlage flach auf das Eis hochziehen und auf dem Bauch zum Ufer kriechen. Durch die Verteilung des Körpergewichts auf eine größere Fläche vermeidet man ein weiteres Einbrechen.

Das ist zu tun, wenn man eine eingebrochene Person retten will:

  • Die Person beruhigen und deutlich machen, dass man Hilfe holt.
  • Sofort Hilfe rufen unter Notruf 112. Dabei den Unfallort nennen und wie lange die Person bereits im Wasser ist.
  • Der eingebrochenen Person niemals aufrechtstehend, sondern auf dem Eis liegend helfen, da die Gefahr besteht, selbst einzubrechen.
  • Der eingebrochenen Person niemals die Hand reichen, da man selbst ins Wasser rutschen könnte. Der verunglückten Person nur mit einem festen Gegenstand helfen, den man auch loslassen kann, zum Beispiel Äste, ein Seil oder ein Kleidungsstück.
  • Die verunglückte Person am Ufer ruhig lagern und zudecken. Wenn sie bewusstlos ist, die Atmung kontrollieren.