Vorreiter in Bayern: Entwurf

19. Dezember 2022 16:09 Uhr von Redaktion all-in.de
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) schaut sich die Integrierte Leitstelle Allgäu an.
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) schaut sich die Integrierte Leitstelle Allgäu an.
Region der Lebensretter

Bei Notfällen mit Herz-Kreislaufstillstand ist schnelle Hilfe überlebenswichtig. Um medizinisch qualifizierte Ersthelfer in der Nähe alarmieren zu können, kommt im Allgäu seit Samstag moderne Technik zum Einsatz. Den offiziellen Startschuss gab dafür Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) als Schirmherr. 

Mehr als 300 Ersthelfer haben sich registriert

Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand erreicht die Integrierte Leitstelle (ILS) Allgäu nun per Smartphone-Alarmierung medizinisch qualifizierte Ersthelfer, die vor dem Rettungsdienst am Notfallort sein können. Schon zum Start haben sich mehr als 300 Ehrenamtliche registriert. Damit ist die ILS Allgäu die erste von 26 Leitstellen in Bayern, die an das System „Region der Lebensretter“ angeschlossen ist. Die ersten Einsätze, bei denen diese Ersthelfer Minuten vor dem Rettungsdienst beim Patienten waren, gab es bereits am Wochenende. "Kurz vor Weihnachten ist das ein echtes Geschenk, eine wirkliche Herzenssache“, so Holetschek.

Nur 10 bis 15 Prozent der Patienten überleben

Rund 70.000 Menschen erleiden in Deutschland pro Jahr einen Herz-Kreislaufstillstand. Bis der Rettungsdienst vor Ort ist, dauert es oft zu lange – etwa acht bis zehn Minuten, auf dem Land noch länger. Bundesweit überleben nur etwa 10 bis 15 Prozent der Patienten. "Trotz der Fortschritte in der Notfall- und Intensivmedizin ist es in den vergangenen 30 Jahren nicht gelungen, diese Rate zu steigern“, sagt Prof. Dr. med. Michael Müller, Vorsitzender des Freiburger Vereins "Region der Lebensretter".

App soll für schnelle Hilfe sorgen

Mit Hilfe intelligenter digitaler Technologie sollen Patienten mit einem Herz-Kreislauf-Stillstand eine echte Überlebenschance haben. Die App des gemeinnützigen Vereins "Region der Lebensretter" soll dafür sorgen, dass medizinisch ausgebildete Ersthelfer in kürzester Zeit beim Patienten eintreffen und ihn wiederbeleben bis der Rettungsdienst eintrifft. 

Holetschek ist Schirmherr

Als Schirmherr nahm Holetschek das System "Region der Lebensretter" bei der offiziellen Auftaktveranstaltung in Betrieb. Zusammen mit Kemptens Oberbürgermeister Thomas Kiechle, Prof. Dr. med. Michael Müller, Erster Vorsitzender Region der Lebensretter, Michael Fackler, Leiter des Amts für Brand- und Katastrophenschutz in Kempten, und Marco Arhelger, Leiter der Integrierten Leitstelle Allgäu (ILS), dem Ärztlichen Leiter Rettungsdienst im Allgäu, Dr. Heiko Hübner, sowie den Projektverantwortlichen Bernhard Settele und Alexander Kraus drückte er den Startknopf für das Allgäu.