Das Landeskriminalamt (LKA) Baden-Württemberg hat in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Ulm eine Bande von Geldautomatensprengern verhaftet. Laut einer gemeinsamen Pressemitteilung sollen es sich dabei um fünf Männer aus dem Raum Göppingen handeln. Vier von ihnen sitzen jetzt in Untersuchungshaft.
Vier Fälle im Sommer und Herbst 2022
Die fünf Männer stehen im dringenden Verdacht, im Zeitraum zwischen 1. Juni 2022 und 12. Oktober 2022 vier Geldautomaten in Bankfilialen in Donzdorf (1. Juni 2022), Göppingen-Jebenhausen (28. September 2022), Göppingen-Ursenwang (8. Oktober 2022) und Lorch (12. Oktober 2022) gesprengt zu haben. Die Ermittler gehen aktuell davon aus, dass für diese Taten ein- und dieselbe Gruppe verantwortlich ist.
Zeugenhinweis führt zu Durchbruch
Bei allen vier Sprengungen hielten die Geldautomaten den Angriffen allerdings stand, sodass die Tatverdächtigen keine Beute machen konnten. Die Tat in Lorch am 12. Oktober 2022 brachte die Ermittler aber auf die Spur der Täter. Ein Zeugenhinweis führte dann zu einem verdächtigen Fahrzeug. Beamte der Polizei Aalen durchsuchten das Fahrzeug und fanden darin mögliches Tatwerkzeug und Täterkleidung.
Haftbefehle bereits seit November
Weitere Ermittlungen führten zunächst zu drei Männern im Alter zwischen 18 und 21 Jahren aus dem Raum Göppingen. Bei Durchsuchungen ihrer Wohnungen hat die Polizei weitere mögliche Tatmittel und Tatkleidung gefunden. Gegen die Tatverdächtigen erging bereits Mitte November 2022 jeweils Haftbefehl wegen des dringenden Verdachts des versuchten schweren Bandendiebstahls und des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion. Sie befinden sich jetzt in Untersuchungshaft in unterschiedlichen Justizvollzugsanstalten.
Tatverdächtiger packt aus
Zwei 19- und 23 Jahre alte Männer, ebenfalls aus dem Raum Göppingen, werden ebenfalls verdächtigt, an den Taten beteiligt gewesen zu sein. Anfang Dezember 2022 wurden Haftbefehle gegen sie ausgestellt. Beide wurden am 14. Dezember 2022 vorläufig festgenommen und dem Haftrichter beim Amtsgericht Ulm vorgeführt werden. Der Ältere der beiden wurde nach einer umfangreichen Aussage zum Tatgeschehen gegen Auflagen wieder auf freien Fuß gesetzt. Der 19-Jährige hingegen befindet sich in Untersuchungshaft.
Beute in Millionenhöhe
Prozess gegen Geldautomaten-Sprenger beginnt
Weiterer Verdacht
Die Bande steht außerdem im Verdacht, am 6. Juni 2022 einen Geldautomaten in Eislingen an der Fils gesprengt zu haben. Bei dieser Tat wurden dem LKA Baden-Württemberg zufolge rund 60.000 Euro erbeutet. Die Ermittlungen in dem Fall dauern noch an.
Geldautomatensprengung in Dietmannsried
Auch in Bayern kommt es immer wieder zu Sprengstoffanschlägen auf Geldautomaten. Erst am Freitagmorgen wurde mitten in Dietmannsried ein Geldautomat gesprengt. Dabei entstand ein erheblicher Schaden an der Bankfiliale. Die Täter konnten in diesem Fall fliehen. Die Polizei fahndet aktuell nach ihnen.