Vier Menschen verletzt: Lawine geht im Skigebiet Lech-Zürs ab und verschüttet zehn Menschen

25. Dezember 2022 21:17 Uhr von Redaktion all-in.de
Eine Lawine ist am Sonntagnachmittag im Skigebiet Lech-Zürs (Vorarlberg) abgegangen und hat zehn Menschen unter sich begraben. (Symbolfoto)
Eine Lawine ist am Sonntagnachmittag im Skigebiet Lech-Zürs (Vorarlberg) abgegangen und hat zehn Menschen unter sich begraben. (Symbolfoto)
Jacky Barrit auf Pixabay

+++Update, 26. Dezember, 7:30 Uhr +++Nach dem Lawinenabgang am Arlberg in Österreich sind alle Vermissten gerettet. Das berichtet die dpa. Vier Menschen wurden verletzt, einer von ihnen schwer, wie die Landespolizeidirektion Vorarlberg am frühen Montagmorgen mitteilte. Vermisst werde nach derzeitiger Erkenntnislage niemand mehr. Ursprünglich waren die Einsatzkräfte von zehn Wintersportlern ausgegangen, die am Sonntag auf der Piste von den Schneemassen begraben worden sein könnten. Das Video eines Skigastes legte diesen Schluss nahe. Die Polizei teilte nun mit, die übrigen sechs Personen seien nicht von der Lawine erfasst worden.

200 Retter und sieben Hubschrauber im Einsatz

Der Such- und Rettungseinsatz wurde laut Polizeiangaben am späten Sonntagabend eingestellt. Aus Sicherheitsgründen werde an diesem Montag noch "zur endgültigen Abklärung" eine Suche durchgeführt. Im Einsatz waren zeitweise bis zu 200 Personen verschiedenster Rettungsorganisationen. Mit Hilfe starker Scheinwerfer wurde der Lawinenkegel auf einer Piste unterhalb des 2.700 Meter hohen Trittkopfes bei Lech ausgeleuchtet. Die Helfer suchten das Terrain mit langen Sondierstangen ab. Unterstützt wurden sie bei ihrer Suche von sieben Hubschraubern.+++ Update, 25. Dezember, 20:57 Uhr +++Laut ORF.at war zuletzt von zehn Verschütteten die Rede, die in einem Video zu sehen waren. In einer Lagebesprechung konnte Sicherheitslandesrat Christian Gantner (ÖVP) nun gute Nachrichten bekannt geben: Acht der zehn Menschen wurden identifiziert. Sechs seien unverletzt. Sie seien wohlbehalten noch knapp aus der niedergehenden Lawine rausgekommen, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Zwei Wintersportler seien mit Verletzungen nach Innsbruck beziehungsweise Bludenz ins Krankenhaus geflogen worden, berichtet ORF.at.

Zwei Menschen gelten noch als verschüttet

Demnach gelten zwei weitere Menschen noch immer als verschüttet. Bisher seien allerdings noch keine Vermisstenmeldungen eingegangen. „Sehr positiv ist, dass bis zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Vermisstenmeldungen eingegangen sind“, erklärte Gantner laut ORF.at. Man habe alle Beherbergungsbetriebe am Arlberg und im Klostertal informiert, sich zu melden, wenn Menschen vermisst werden. 

Einsatzkräfte suchen notfalls die ganze Nacht weiter

Die Einsatzkräfte werden laut Gantner so lange weitersuchen bis man ausschließen könne, dass noch Menschen unter der Lawine begraben seien. Wenn es sein muss, werde die Suche die ganze Nacht weitergehen, betonte Hermann Fercher von der Einsatzzentrale gegenüber ORF.at. Zeitweise waren laut dpa 200 Helfer, eine Reihe von Suchhunden und einige Hubschrauber im Einsatz.

Erhebliche Lawinengefahr

In den vergangenen Tagen war in dem hochalpinen Gelände viel Schnee gefallen. Am Sonntag herrschten dann nach Angaben der Polizei frühlingshafte Bedingungen in dem wegen seiner vielen Pisten und seiner Schneesicherheit beliebten Skigebiet am Arlberg. Zugleich war die Lawinengefahr nach Angaben des Lawinenwarndienstes erheblich. So waram Sonntag auch in Sölden in Tirol im ungesicherten Gelände eine Lawine niedergegangen. Nach einer rund zweieinhalbstündigen Suchaktion nach einem möglichen Vermissten wurde schließlich Entwarnung gegeben.+++ Update, 25. Dezember, 18:38 Uhr +++Die Suche im Skigebiet Lech-Zürs nach Verschütteten geht weiter. Wie die Polizei berichtet, sind die Rettungshubschrauber mittlerweile nicht mehr im Einsatz. Die Rettungskräfte am Boden machen jedoch weiter. Dafür wurde der Lawinenkegel ausgeleuchtet.  Laut ORF.at sind mehr als 100 Rettungskräfte im Einsatz. "Es ist alles mit Scheinwerfern und Einsatzfahrzeugen was geht im Einsatz“, sagte Hermann Fercher von der Einsatzzentrale gegenüber ORF.at. "Man tut alles, um die Verschütteten so schnell wie möglich zu bergen“, so Fercher.

Ausläufer der Lawine erreichen Skipiste

Wie die Polizei mitteilt, ging die Lawine unterhalb des Trittkopfs im Bereich einer Piste ab. Die Ausläufer der Lawine erreichten laut ORF.at auch eine Skipiste. Mehrere Menschen wurden dabei verschüttet. In einer Erstmeldung war von zehn Verschütteten die Rede, mittlerweile betont die Polizei aber, dass die genaue Zahl unbekannt sei.  Die Einsatzleitung hat sich in einem Hotel in Zürs eingerichtet. Auch der Bürgermeister, der Leiter des Tourismusbüros und der Polizei-Pressesprecher sind vor Ort. 

Polizei sucht nach Zeugen

Derweil sucht die Polizeiinspektion Lech unter der Telefonnummer 0043(0)591338105100 nach Zeugen, die Angaben zum Unglücks-Hergang oder zu vermissten Personen machen können. Die Beamten stehen auch für Angehörige vermisster Wintersportler zur Verfügung. Für sie haben die Beamten eine Sammelstelle eingerichtet. Bezugsmeldung: Eine Lawine ist am Sonntagnachmittag im Skigebiet Lech-Zürs in Vorarlberg abgegangen und hat nach ersten Erkenntnissen der Polizei zehn Menschen unter sich begraben. Den Rettungskräften ist es zwischenzeitlich gelungen, einen Verschütteten zu bergen. 

Ein Verschütteter wurde verletzt geborgen

Laut Polizei ging gegen 15 Uhr in der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) Feldkirch und bei der polizeilichen Landesleitzentrale Bregenz die Meldung ein, dass im Skigebiet Lech-Zürs im Bereich des rund 2700 Meter hohen Trittkopfs eine Lawine abgegangen ist. Nach den bisherigen Erkenntnissen der Polizei sollen zehn Menschen verschüttet worden sein. Ein Verletzter wurde mittlerweile geborgen. Im Einsatz waren Hubschrauber, Bergrettung und Lawinensuchhunde. Am Sonntag herrschte laut Lawinenwarndienst in dem Gebiet erhebliche Lawinengefahr.