750.000 Euro: Festspielhaus Neuschwanstein erhält Förderung vom Freistaat Bayern

16. Januar 2023 06:34 Uhr von Redaktion all-in.de
Das Festspielhaus Neuschwanstein erhält dieses Jahr eine Förderung vom Freistaat Bayern. Sowohl Politiker als auch Künstler freuten sich über diese gute Nachricht. (v.l.n.r.): Uschi Lax (Bezirksrätin), Birgit Karle (Geschäftsführerin), Benjamin Sahler (Theaterleiter), Stefan Stracke (MdB), Maximilian Eichstetter (Bgm. Stadt Füssen), Maria-Rita Zinnecker (Landrätin Ostallgäu), Ludwig Darsteller Daniel Mladenov, Dr. Markus Söder (Ministerpräsident), Sisi Darstellerin Stefanie Gröning, Markus Blume (Staatsminister für Wissenschaft und Kunst), Angelika Schorer (MdL), Manfred Rietzler (Eigentümer)
Das Festspielhaus Neuschwanstein erhält dieses Jahr eine Förderung vom Freistaat Bayern. Sowohl Politiker als auch Künstler freuten sich über diese gute Nachricht. (v.l.n.r.): Uschi Lax (Bezirksrätin), Birgit Karle (Geschäftsführerin), Benjamin Sahler (Theaterleiter), Stefan Stracke (MdB), Maximilian Eichstetter (Bgm. Stadt Füssen), Maria-Rita Zinnecker (Landrätin Ostallgäu), Ludwig Darsteller Daniel Mladenov, Dr. Markus Söder (Ministerpräsident), Sisi Darstellerin Stefanie Gröning, Markus Blume (Staatsminister für Wissenschaft und Kunst), Angelika Schorer (MdL), Manfred Rietzler (Eigentümer)
StK/Matthias Balk

Das Festspielhaus Neuschwanstein erhält eine Förderung des Freistaats Bayern. Der Pressemitteilung des Festspielhauses zufolge erhält das Theater 2023 erstmalig eine institutionelle Förderung des Freistaats in Zusammenwirken mit dem Bezirk Schwaben, dem Landkreis Ostallgäu und der Stadt Füssen in Höhe von bis zu 750.000 Euro. Am Mittwoch, den 11. Januar haben Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Bayerns Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Markus Blume persönlich in Füssen die gute Nachricht mitgeteilt. 

Größte Drehbühne Deutschlands

Das Festspielhaus Neuschwanstein zählt zu den größten Musicaltheatern Europas. Die Bühne ist 40 Meter breit, 35 Meter tief und 31,25 Meter hoch. Darauf befindet sich Deutschlands größte Musicaldrehbühne mit einem Durchmesser von 28 Metern und einem Wasserbecken mit 22 Metern Länge und 90.000 Liter Fassungsvermögen. Der Zuschauerraum bietet Platz für 1.350 Gäste.

Förderung nichtstaatlicher Theater

Die Förderung nichtstaatlicher Theater durch den Freistaat Bayern setzt einen mehrjährigen professionellen und erfolgreichen Betrieb mit eigenem Ensemble, eine besondere überregionale Bedeutung sowie eine angemessene Förderung auch von kommunaler Seite voraus. Nur im Zusammenwirken von Freistaat und Region kann eine solche institutionelle Förderung erfolgen. Neben dem Land Bayern fördern der Bezirk Schwaben, der Landkreis Ostallgäu und die Stadt Füssen das Festspielhaus.

Guter Start ins neue Jahr

Geschäftsführerin Birgit Karle freut sich über die Förderung. "Besser könnte das neue Jahr nicht starten", so Karle laut Pressemitteilung. Zusammen mit der Landtagsabgeordneten Angelika Schorer kämpfte Karle seit Jahren um Anerkennung der Förderwürdigkeit. "Seit der Neueröffnung 2016 habe ich mich für das Festspielhaus stark gemacht. Für mich war klar, das Theater muss als Kulturstandort in der Region erhalten und auch in Zukunft bespielt werden", erklärt Angelika Schorer. Immer wieder machte sie die Verantwortlichen in München auf das außerordentliche Engagement und die hochwertige Arbeit in Füssen aufmerksam. In vielen Gesprächen mit dem Eigentümer Manfred Rietzler, der Geschäftsführerin Birgit Karle und dem Theaterleiter Benjamin Sahler wurde ein zukunftsträchtiges Konzept für das einzigartige Haus erarbeitet.

Förderung "existentiell wichtig"

Der Unternehmer Manfred Rietzler, der das Haus 2016 gekauft, renoviert und jedes Jahr umfangreich finanziell unterstützt hat, sieht damit zum ersten Mal in der Geschichte des Theaters eine echte langfristige Perspektive: "Ich habe dem Festspielhaus voller Überzeugung geholfen zu überleben und werde dies auch weiterhin tun".  Die Förderung sieht Rietzler als  "existentiell wichtige Komponente", um den Betrieb des Festspielhauses langfristig aufrechtzuhalten. 

Aufführungen und Musical Academy

Auch der Theaterleiter des Festspielhauses Neuschwanstein, Benjamin Sahler ist begeistert von der Förderung. "Wir sind dankbar und stolz, dass unsere Arbeit gesehen und geschätzt wird. Die Förderung ist für unser Theater existentiell und ermöglicht unsere Kulturarbeit, auch außerhalb der Ballungszentren“, so Sahler in der Pressemitteilung. Auf Sahlers Initiative hin wurde "Ludwig 2 - das Musical" wieder in Füssen etabliert. Dazu kamen weitere erfolgreiche Eigenproduktionen wie das Historienmusical "Die Päpstin", die Großproduktion "Zeppelin" und das Familienmusical "Die Schöne und das Biest". Dazu bereichern Neuproduktionen wie dieses Jahr "Hundertwasser - das Musical" und "Der Brandner Kaspar - ein bayerisches Musical" das Programm und machen das Festspielhaus Neuschwanstein zu einem der spannendsten Musicaltheater im deutschsprachigen Raum. Parallel zum Theaterbetrieb gründete Sahler 2018 die Musical Academy. Hier werden inzwischen über 120 Kinder und Jugendliche in Gesang, Tanz und Schauspiel unterrichtet.

Theater in "malerischer Kulisse"

In Füssen lobte Markus Söder das Festspielhaus als "eines der größten Festspielhäuser in Europa". Mitten in einer "malerischen Kulisse im Allgäu" habe dieser Musical-Standort auch überregionale Bedeutung. Er betonte in der Pressemitteilung des Festspielhauses, dass staatliche Förderung und "Hochkultur" nicht nur in München stattfindet. 

Für den Bayerischen Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Markus Blume, ist die Förderung außerdem ein wichtiges Zeichen. „Das Festspielhaus hat in den vergangenen Jahren gezeigt, dass es das Potenzial besitzt, ein kultureller Leuchtturm mit Ausstrahlung weit über Füssen hinaus zu werden.", so Blume. Gerade in einer Region, in der der Weg zum nächsten Theater oft weit sei, werde mit der institutionellen Förderung des Festspielhauses in Füssen das wichtige Signal gesendet, dass großes Theater nicht auf die Metropolen beschränkt sei, sondern es sich auch in der Fläche entwickeln kann. "Das macht die Vielfalt der bayerischen Theaterlandschaft aus. Das Festspielhaus Neuschwanstein verbindet eine herrliche landschaftliche Lage mit den großartigen Möglichkeiten eines modernen Musicaltheaters. Die Voraussetzungen für eine institutionelle Förderung sind erfüllt und so freue ich mich sehr, dass der Freistaat das Engagement vor Ort künftig mit staatlichen Mitteln unterstützen wird. Mit dem Einstieg in eine institutionelle Theaterförderung leistet der Freistaat seinen Beitrag, um die musikalischen Träume am Ufer des Forggensees zum Fliegen zu bringen“, so Blume laut Pressemitteilung. 

Wertvoll für die Region

Martin Sailer, Bezirkstagspräsident, betont wie wertvoll das Festspielhaus Neuschwanstein für die Region ist. Daher sei es "unbedingt sinnvoll, es auch zu unterstützen. Umso mehr, als es dem Festspielhaus seit dem Neustart von 2016 gelingt, Beständigkeit mit stetiger Weiterentwicklung zu vereinbaren". Auch Landrätin Maria Rita Zinnecker ist hocherfreut: "Der Landkreis unterstützt das Festspielhaus von Anfang an. Ich habe mich persönlich seit vielen Jahren für eine finanzielle Förderung des Hauses stark gemacht. Daher freue ich mich sehr, dass der Freistaat mit der heutigen Förderzusage ein langersehntes wichtiges Zeichen zum Erhalt dieses überregionalen kulturellen Leuchtturms gerade im ländlichen Raum setzt. Ich komme persönlich sehr gerne und so oft es mir möglich ist ins Festspielhaus, das für mich ein einzigartiges Theater an einem der schönsten Flecken Bayerns ist.“

Bürgermeister ist erleichtert

Füssens Bürgermeister Maximilian Eichstetter ist erleichtert. Von der "Strahlkraft des Festspielhauses Neuschwanstein" würde die ganze Region und Füssen profitieren. "Ich bin der Bayerischen Staatsregierung, Herrn Ministerpräsidenten Dr. Söder und Herrn Staatsminister Blume sehr dankbar, dass sie die Notwendigkeit der Unterstützungsleistung für die Kulturarbeit erkannt haben und diese sehr großzügig unterstützen. Auch bin ich dem Inhaber Manfred Rietzler und der Geschäftsführerin Birgit Karle sehr dankbar, dass sie sich für die Kultur und den Kulturerhalt so einsetzen und für den Erhalt des Festspielhauses Neuschwanstein kämpfen", so Eichstätter der Pressemitteilung zufolge.